„Solche Voraussetzungen kann man sich für die Ernte nur wünschen“, sagt Karl-Gerd-Harms, der als Anbauberater für
Silomais der
Landwirtschaftskammer in Niedersachsen auf den Feldern unterwegs ist. Laut Reifeprüfung der Landwirtschaftskammer sind jetzt alle Bestände erntereif.
Nur dort, wo nach Grünroggen oder Grasernte erst spät gesät wurde und auf Feldern, die wegen der Starkregenfälle im späten Frühjahr neu bestellt werden mussten, steht die Reife noch aus. Das sonnige Wetter sorgt jetzt in der Ernte für gut befahrbare Böden, damit sind die Gegebenheiten zum Ende der Saison deutlich besser als zur Aussaat.
Starkregenfälle im Frühjahr hatten besonders im Großraum Ostfriesland und im Elbe-Weser-Dreieck einige Felder unter Wasser gesetzt. Die mussten teilweise durch Zwischensaaten ausgebessert oder auch komplett neu angesät werden. Der insgesamt feuchte Sommer ließ die Maispflanzen anschließend prächtig wachsen.
„Trockene Füße“ bekam der Mais erst kurz vor der Ernte auf leichten Böden, zum Beispiel rund um die Lüneburger Heide. „Zum Teil wurde hier dadurch etwas früher gehäckselt“, sagt Harms. Die Kolben hätten in dem Fall zwar nicht die optimale Reife erreicht, die Landwirte würde dann aber abwägen, um die restliche Pflanze nicht vertrocknen zu lassen.
Die insgesamt zufriedenstellenden Wetterbedingungen lassen gute Erträge erwarten. Die kommen genau richtig, um die Futterreserven der schwachen Ernte im vergangenen Jahr aufzufüllen. Das Landesamt für Statistik Niedersachsen rechnet mit gut 26 Mio. Tonnen Mais, das wären knapp 20 Prozent mehr als 2013 und gut sieben Prozent mehr als im Mittel der vergangenen fünf Jahre.
Mit voraussichtlich fast 50 Tonnen Mais-Frischmasse pro Hektar ist vor allem der gute Aufwuchs für die Mengenzunahme verantwortlich. Angebaut wurde Silomais in Niedersachsen auf 524.000 Hektar Land, was einem Flächenzuwachs von rund 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit ist Mais in Niedersachsen weiterhin die zweitstärkste Anbaufrucht nach Getreide.
Der größte Teil des angebauten Silomaises landet im Futtertrog von Milchvieh- oder Rindermastbetrieben, mit dem Rest werden Biogasanlagen „gefüttert“. (LPD)