Das amerikanische Landwirtschaftsministerium veröffentlichte am Donnerstag für die landeseigene Soja- und Maiserzeugung 2011 die ersten, auf Erhebungen bei den Betrieben basierenden Schätzungen. Demnach wird das diesjährige Aufkommen an
Körnermais in den USA 328,0 Mio. t erreichen, womit das eher magere Vorjahresergebnis trotz Ausweitung der Anbaufläche um fast 5 % nur um etwa 12 Mio. t übertroffen würde. Im Juli hatte das Ministerium noch eine Maisproduktion von 342 Mio. t vorausgesagt.
Relativ noch stärker fiel die Korrektur bei den Sojabohnen aus: Hier wird die Ernte auf 83,2 Mio. t geschätzt; das sind 4,6 Mio. t weniger als die im Juli abgegebene Prognose und 7,4 Mio. t beziehungsweise gut 8 % weniger als die Produktion im vergangenen Jahr. Den Sojabohnenanbau schränkten die US-Farmer gegenüber 2010 um gut 3 % ein; das Ernteareal dürfte noch etwas stärker zurückgehen.
Nach unten revidiert wurde auch die Schätzung der Weizenerzeugung, wobei sich die Winterweizenernte in den USA ihrem Abschluss nähert. Das Agrarressort veranschlagt das gesamte Weizenaufkommen in diesem Jahr jetzt auf 56,5 Mio. t gegenüber noch 57,3 Mio. t vor einem Monat. Im vorigen Jahr waren - wie auch 2009 - gut 60 Mio. t Weizen gedroschen worden.
An den internationalen Getreide- und Ölsaatenbörsen, auf die zu Beginn der Woche noch die Turbulenzen an den Finanzmärkten lasteten, legten die Notierungen nach Veröffentlichung der neuen US-Schätzungen zum Teil deutlich zu. Am Freitagmorgen notierte September-Mais in Chicago leicht über der Marke von 7 $/bu (193 Euro/t); das bedeutete ein Plus von gut 3 % gegenüber dem Abrechnungskurs von Mittwoch.
Für November-Sojabohnen wurden 13,3 $/bu (343 Euro/t) gezahlt, verglichen mit noch weniger als 13 $/bu (335 Euro/t) am Mittwoch. Mit den höheren Sojakursen festigten sich auch die Rapskurse in Europa: An der
Matif in Paris kostete die schwarze Ölfrucht zum November am Freitagnachmittag 416 Euro/t; am Mittwoch war der Kontrakt für weniger als 406 Euro/t abgerechnet worden. Auch die
Weizenpreise zogen wieder an, allerdings nicht so stark. In Chicago waren für den September-Weizen am Freitagvormittag 7 $/bu (180 Euro/t) anzulegen; in Paris kostete der November-Termin zuletzt knapp 197 Euro/t. (AgE)