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23.07.2014 | 11:22 | Aktueller Rat Baden-Württemberg 

Strauchbeerenobst durch Kirschessigfliege bedroht

Karlsruhe - Brombeeren: Seit Anfang der vergangenen Woche steigt der Befall durch Kirschessigfliege drastisch an.

Brombeeren
(c) proplanta
Es wird empfohlen, die Bestände scharf durch zu pflücken und direkt im Anschluss eine Behandlung mit Spintor 0,2 l (§ 22,2 für OGM-Mitglieder, WZ 7 Tage, B1) zu machen. Zur Einhaltung der Wartezeit kann es nötig sein, dass eine gesamte Pflücke verworfen werden muss.

Wichtig ist es die Pflückabstände möglichst kurz zu halten. Empfohlen werden max. 3 Tage Abstand. Beim Ernten müssen überreife oder beschädigte Früchte unbedingt in extra Gebinde gepflückt und anschließend aus der Anlage entfernt werden. Unser Tipp: Larven lassen sich durch Lagern der Früchte in einem mit Wasser gefüllten Maischefass sehr leicht abtöten.

Herbsthimbeeren: Wo die Ernte bereits beginnt, sind ebenfalls enge Pflückabstände von max. 2 Tagen einzuhalten. Um die Fliegenpopulation innerhalb der Anlage niedrig zu halten, wird eine erste Behandlung mit der Ködermischung Calypso + Combi protec (25 ml/ha + 1,0 l/ha) in 20 l Wasser/ha empfohlen. Hinweis: Anwendung nur in den unteren Stockbereich. Es dürfen keine Früchte getroffen werden! Außerdem sollte die Anwendung nicht direkt vor Niederschlägen erfolgen.

Rote Johannisbeeren: An den Sorten Rovada und Red Poll wurde bisher nur ganz vereinzelt Befall festgestellt. In Anlagen, die erst in 2-3 Wochen beerntet werden sollen, wird bis Anfang dieser Woche die Durchführung einer Behandlung mit Karate Zeon 37,5 ml (max. 2 Anwendungen, WZ 14 Tage) empfohlen.

Heidelbeeren: Erster Befall wurde bereits gemeldet. Jetzt gilt: Frühsorten sauber abernten. In mittleren und Spätsorten eine Behandlung mit Karate Zeon 37,5 ml/ ha (max. 2 x, WZ 7 Tage, Art. 53) oder Spintor 0,2 l (max. 2 x, WZ 7 Tage, B1, bienengefährlich, Art. 53) durchführen.

Generell gilt es in allen Beerenkulturen begleitende Maßnahmen durchzuführen: Das Gras in den Gassen niedrig halten. So wird den Fliegen die Deckung genommen. Abgeerntete Brombeer- und Himbeerbestände zügig ausschneiden und abmulchen. Durchführung von Hygienemaßnahmen sind das Non-Plus-Ultra.

Denn an hängengebliebenen Brennkirschen und Frühzwetschgen (Katinka, Ersinger u.a.) ist derzeit 100% Fruchtbefall zu finden. Dies fördert den Aufbau einer großen Fliegenpopulation massiv. Deshalb wird nochmals eindringlich darauf hingewiesen, Anlagen sauber zu pflücken und die Anlagen direkt nach der Ernte zu mulchen, damit Fallobst zerkleinert wird und schneller verrottet.

(Informationen aus dem Ortenaukreis)
Quelle: LTZ Augustenberg

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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