Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

10.04.2010 | 08:48 | Küchenkräuter 

Topfkräuter aus Papenburg europaweit führend

Hannover - Schnittlauch und Petersilie galten lange Zeit als die unangefochtenen Könige unter den deutschen Küchenkräutern.

Basilikum
(c) proplanta
Inzwischen erfreuen sich nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes auch Salbei, Thymian, Minze, Zitronenmelisse, Majoran und vor allem Basilikum wachsender Beliebtheit. Damit die Kräuter immer frisch sind, werden sie nicht mehr als Bund, sondern im Topf verkauft und halten sich auf der Fensterbank mehrere Tage. „Aus dem Urlaub am Mittelmeer haben die Menschen ihre Lust auf Basilikum mitgebracht“, erklärt Andreas Brinker, Verkaufsleiter für Obst und Gemüse in der Gartenbauzentrale (GbZ) in Papenburg. „Wir haben diesen Trend frühzeitig erkannt, wurden aber anfangs noch dafür ausgelacht.“ Heute hat dagegen Brinker gut lachen: Zu Tomaten und Mozzarella wurde dieses aromatische Kraut immer beliebter und hat seinen Siegeszug von Papenburg aus angetreten. Dabei werden die frischen Blätter gegenüber der getrockneten Variante bevorzugt. Die GbZ ist der größte Vermarkter von Topfkräutern in ganz Europa.

Basilikum macht fast 60 Prozent der niedersächsischen Topfkräuterproduktion aus. 18 Anbauer produzieren das ganze Jahr neben Basilikum, Schnittlauch und Petersilie insgesamt 30 Arten im Gewächshaus. Rosmarin, Thymian, Salbei, Minze, Majoran und Oregano sind robuste Freilandstauden. Sie werden im Sommer von den deutschen Kräuterproduzenten, im Winter von Vertragspartnern aus Italien an die GbZ geliefert. In dieser Genossenschaft haben sich die Gemüseproduzenten rund um Papenburg zusammengetan, um ihre Vermarktung zu bündeln. Bessere Preise sind nur ein Argument für die Kooperation. In Deutschland beherrschen vier große Lebensmittelketten den Markt und sind nur zu Gesprächen bereit, wenn neben dem Preis auch die Menge stimmt.

Doch nicht nur Topfkräuter, auch Salatgurken und Zierpflanzen für Beet und Balkon finden von Papenburg aus über den Lebensmitteleinzelhandel ihren Weg in deutsche Haushalte. In Spitzenzeiten verlassen über 200 LKW pro Tag den Firmenhof. Für die Gastronomie werden außerdem 20 Arten Schnittkräuter angeboten. „Gurken lassen sich schwierig verkaufen“, erklärt Brinker. „Eine deutsche Gurke unterscheidet sich äußerlich überhaupt nicht von einer spanischen oder italienischen. Deshalb sind wir dem Preisdruck ausgesetzt, wir können uns nicht von anderen Lieferanten abheben“, erläutert er das Problem. Gleichwohl ist die GbZ der größte deutsche Gurkenlieferant. Ein anderes Problem ist der hohe Energiebedarf der Gewächshausproduktion. Viele Anbauer sind bereits auf alternative Energien wie Photovoltaik und Holzschnitzelheizungen umgestiegen. In der GbZ steht beim Energieverbrauch die Kühlung im Mittelpunkt. Eine Gurke muss auf 13 Grad gekühlt werden. Wenn sie im Sommer frisch vom Feld kommt, ist das nicht nur ein energetisches, sondern auch ein zeitliches Problem. Schließlich soll die Gurke auch so schnell wie möglich nach der Ernte im Supermarkt liegen. (LPD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken