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26.02.2023 | 02:22 | Versorgungslage 

Versorgung mit Speiseöl und Eiweißfutter stabil

Berlin - Die Versorgung mit Speiseölen und Eiweißfutter in Deutschland hat sich stabilisiert -trotz des nun ein Jahr andauernden Krieges in der Ukraine.

Speiseöl
(c) Henry Bonn - fotolia.com
Darauf hat der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) am Donnerstag (23.2.) in Berlin hingewiesen. Demnach haben die ukrainischen Exporte von Getreide, Sonnenblumen und Raps fast wieder das Niveau vor dem Krieg erreicht.

Nach dessen Ausbruch am 24. Februar 2022 seien die ukrainischen Ölsaatenausfuhren praktisch zum Erliegen gekommen. In Kombination mit zuvor schlechten Ernten und Marktbelastungen durch die Corona-Pandemie habe es in Deutschland kurzfristig Lieferengpässe bei Speiseölen gegeben. Für OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld hat die Krise gezeigt, dass der freie Markt funktioniert. Die Warenströme richteten sich nämlich bei Bedarf schnell und effizient neu aus.

„Die Politik sollte dies stärker berücksichtigen, statt durch immer neue Vorgaben die Lieferketten über Gebühr zu belasten“, mahnte Kleinschmit von Lengefeld. Damit wachse nur das Risiko von Versorgungskrisen weltweit. Für die heimische Versorgung mit Speiseölen und Eiweißfutter seien weiterhin Importe notwendig, stellte Kleinschmit von Lengefeld klar. Laut OVID deckt Deutschland beispielsweise seinen Bedarf an Sonnenblumenöl zu 94 % mit Ware aus dem Ausland. Die Ukraine und Russland zählten weltweit zu den wichtigsten Erzeugern von Sonnenblumenöl.

2021 hätten beide Länder zusammen mehr als 10 Mio. t Sonnenblumenöl exportiert. Unterdessen bedrohten die hohen Energiekosten weiterhin die Existenz der heimischen Speiseölproduktion, berichtete die OVID-Präsidentin. Um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern, müssten Überlegungen zur kostengünstigen und klimaneutralen Energieversorgung der Industrie an oberster Stelle stehen.

Als positiv wertete OVID, dass die deutschen Landwirte die Sonnenblumenfläche zur Ernte 2022 im Vorjahresvergleich um 47.000 ha auf 85.000 ha vergrößert hatten. Außerdem sei der Rapsanbau zum vierten Mal in Folge ausgeweitet worden. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bezifferte die aktuelle Winterrapsfläche zuletzt auf 1,16 Mio. ha, was einem Zuwachs um fast 8 % entspricht.
AgE
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