Auf einer Fachtagung, die Ende Mai im Rahmen der bayerischen Eiweißinitiative stattfand, informierte Irene Dziekan vom Fachzentrum für Pflanzenbau in Ansbach über die pflanzenbaulichen Aspekte dieser Leguminosenart. Die Expertin hob hervor, dass die Fähigkeit der Luzerne zur Bodenlockerung eine Eigenschaft sei, die der Verbesserung des Bodens diene. Außerdem machten die Humusanreicherung und der gute Vorfruchtwert aufgrund der Stickstofffixierung die Luzerne zu einer interessanten Kultur.
Mit Blick auf dasThema Düngung hob Dziekan hervor, dass beim Luzerneanbau mit einer Stickstofffixierleistung von 250 kg N und einer Humusanreicherung von 50 dt Trockenmasse gerechnet werden könne. Deshalb sei in der Regel keine
Stickstoffdüngung notwendig, höchstens die Gabe von 40 kgN im Ansaatjahr auf stickstoffarmen Böden zur Etablierung des Bestandes.
Von Bedeutung sei bei der Luzerne die
Phosphordüngung, insbesondere für die Versorgung der Knöllchenbakterien, unterstrich Dziekan. Ferner sei zur Regulierung des Wasserhaushalts die Kaliumversorgung der Pflanze wichtig. Die Luzerne entziehe dem Boden hohe Mengen an Kalium, etwa 360 kg/ha bei einem Ertrag von 110 dt Trockenmasse.
Bezüglich der Aussaat riet die Expertin zum Anwalzen nach der Saat, gerade bei der Reinsaat, um einen besseren Bodenkontakt herzustellen. Die empfohlene Saatstärke liege bei 25 kg/ha bis 30 kg/ha. Da in der Luzerne nur sehr wenige
Herbizide zugelassen seien, sei die Saatbettbereitung zur Unkrautunterdrückung wichtig, so Dziekan. Bei einem hohen Unkrautdruck könne im Herbst ein Schröpfschnitt durchgeführt werden, der jedoch recht hoch und spätestens Ende September, Anfang Oktober geschehen sollte, um die Luzerne nicht zu sehr zu schwächen.