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13.09.2020 | 14:12 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Was gefährdet aktuell die Ackerbaubestände?

Karlsruhe - Heute rückt die Heilbronner Pflanzenschutzberaterin A. Vetter die bevorstehende, nicht nur die zielgerechte Ausbringung von Herbiziden in Winterraps ins Blickfeld des Interesses.

Winterrapsanbau
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Ackerbau - Was die Bestände gefährdet. (c) proplanta
Versehen mit praktischen Tipps zeigt die Expertin auf was in der Region in Zuckerüben und nach der Maisernte dringend geachtet werden sollte.

Winterraps: Die Unkrautbekämpfung im Nachauflauf sollte erst nach Ausbildung des 2ten echten Laubblattes erfolgen. Für diese Behandlungsmaßnahme bietet sich aufgrund der breiten Wirksamkeit der Einsatz des Belkar Power Packs (0,25 Liter/ha Belkar plus 0,25 Liter/ha Synero) an.

Wenn Bedarf besteht kann mit Belkar (0,25 Liter/ha) ab dem 6. Blattstadium noch eine zweite Anwendung durchgeführt werden. Doch Vorsicht, zwischen beiden Anwendungen müssen unbedingt 14 Tage liegen.

Unser Rat: Der Einsatz Clomazonehaltiger Produkte empfiehlt sich aufgrund der hohen Auflagen nicht. Zudem sind sie in unserer Region nicht unbedingt notwendig.

Zuckerrüben: Von weiteren Maßnahmen zur Cercospora-Behandlung raten die Heilbronner Experten ab. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Behandlung meist nicht wirtschaftlich und die ersten Termine zur Rodung stehen an. Die Aufbrauchfrist von Duett Ultra ist der 30.10.2021. Es kann also noch im nächsten Jahr angewendet werden. Insgesamt ist der diesjährige Befall im Vergleich zu den Vorjahren 2017-2019 deutlich schwächer ausgefallen.

Auffallend hingegen sind derzeit vermehrte Gelbfärbungen der Rüben in den Beständen. Die Gründe hierfür können sehr verschieden sein. Möglich ist neben einer Verbreitung des Vergilbungsvirus durch das Auftreten der Grünen Pfirsichblattlaus als Virusüberträger, mangelnde Nährstoffverfügbarkeit und/ oder Nährstoffaufnahme durch die Pflanze z.B. durch Bodenverdichtungen. Nicht zuletzt ist eine gute Bodenstruktur mit entsprechendem Humusaufbau das A und O.

Mais: In diesem Jahr haben wir eher einen mittleren Maiszünslerbefall. Die Raupen des Maiszünslers dringen in den untersten Bereich der Maisstängel vor. Durch Zerkleinern der Maisstoppeln mit Mulch- oder Schlegelgeräten können die nach der Ernte von Silo- oder Körnermais auf dem Feld in den Maisstoppeln zurückbleibenden Raupen bekämpft werden. Dabei sollte auch der unterste Teil der Stängel mit den Kronenwurzeln zerkleinert werden.

Anschließendes tiefes Unterpflügen der zerkleinerten Maisstoppeln verbessert die Wirkung dieser Maßnahme. Im Übrigen ist dies auch eine gute Maßnahme, um den Fusariumdruck im nachfolgenden Winterweizen zu senken.

(Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 11.09.2020)
AgE
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