Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

21.10.2012 | 10:14 | Weinmarkt 

Weinernte 2012 zehn Prozent unter Vorjahresproduktion

Brüssel - Neue Weinernteschätzungen 2012 für die EU-27, die diese Woche in Brüssel von Copa-Cogeca veröffentlicht wurden, weisen einen starken Rückgang der Produktion um 10 % gegenüber dem Vorjahr aus, der schlechten Klimabedingungen - wie Dürre und Kälte - sowie der feuchten Witterung zuzuschreiben ist.

Weinlese
(c) proplanta
Dies signalisiert die Notwendigkeit für eine europäische Wein- Beobachtungsstelle zur Beschaffung von aktualisierter Marktinformation sowie für einen EU-Rechtsrahmen ex ante zu Anpflanzungen für alle Weintypen, um die extrem starke Volatilität im Weinsektor zu entschärfen.

Auf der Pressekonferenz in Brüssel sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Wein“ von Copa-Cogeca, Thierry Coste: „Die diesjährige Ernte wird auf 144 Millionen hl geschätzt, was einem Rückgang um 10 % gegenüber letztem Jahr entspricht - mit drastischen Einbrüchen in allen großen Erzeugerländern.

In Italien und Frankreich hat es derart geringe Ernten seit 40-50 Jahren nicht mehr gegeben. Diese Entwicklung geht auf die Dürre in den südlichen Ländern sowie auf die kalte, feuchte Witterung in anderen Mitgliedstaaten zurück. Auch weltweit dürfte die Weinerzeugung sinken.“

Er sagte weiter: „Die geringe Ernte sorgt für Spannungen auf den Märkten. Der Weinanbau ist ungemein zyklischer Natur und die Situation lässt erkennen, dass es aktualisierter Marktdaten bedarf, damit die Erzeuger ihre Produktion besser nach der Nachfrage ausrichten können. Es muss insbesondere eine europäische Beobachtungsstelle für den Weinmarkt eingerichtet werden, um vollständige, aktualisierte Information zur Situation auf den europäischen wie auch Weltmärkten zu erbringen.

Wir brauchen auch einen EU-Rechtsrahmen zu Anpflanzungen für alle Weintypen zwecks Wahrung eines ausgewogenen Weinsektors, der Landwirte in die Lage versetzt, Mehrwert zu schaffen und ihn in den bäuerlichen Familienbetrieben zu halten. Anderenfalls würde die Industrialisierung den Reichtum des europäischen Weinangebots gefährden und das Gleichgewicht entlang der Weinanbaukette auf Kosten des schwächsten Glieds, der Landwirte, schwer stören.“

Abschließend legte Copa-Cogeca Generalsekretär Pekka Pesonen Nachdruck auf die Wichtigkeit des europäischen Weinsektors mit dem Hinweis, dass die Exporte 2012 einen Wert von 8 Milliarden Euro erreicht haben, was nahezu einem Viertel aller europäischen Agrarexporte entspricht.

Elf Mitgliedstaaten haben sich auch in der hochrangigen Gruppe für einen neuen EU-Rechtsrahmen im Weinsektor eingesetzt. Wir drängen darauf, dass bis November, wenn die Arbeit der hochrangigen Gruppe zu Ende geht, ein positives Ergebnis für den europäischen Weinsektor erreicht werden kann, um den Weinsektor für die Landwirte rentabel zu halten und zur Beschäftigung in den ländlichen Gebieten der EU beizutragen.“ (cdp)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken