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11.06.2023 | 14:31 | Weizenpreise 
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Weizenmarkt: USDA ignoriert Trockenheit in Teilen Europas

Washington / Paris - Die aktuelle Trockenheit in Teilen Europas schlägt sich bisher nicht in den Ernteprognosen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) für das Vermarktungsjahr 2023/24 nieder.

Weizen-Kurse Matif
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Weizenpreise an der Matif (c) proplanta
Stattdessen hat das US-Agrarressort seine Schätzung für die diesjährige EU-Weizenernte in seinem am Freitag (.2.) vorgelegten „World-Agricultural-Supply-and-Demand-Estimates“-(WASDE)-Report um 1,5 Mio t auf 140,0 Mio t angehoben. Es verweist zur Begründung auf „anhaltend günstige Wuchsbedingungen für Winterweizen“ in den meisten EU-Mitgliedsländern.

Was die Entwicklung des Wetters in den nächsten Wochen angeht, laufen die Wettermodelle aktuell allerdings stark auseinander. In Teilen Deutschlands hat es jedenfalls schon seit Wochen kaum geregnet. Sollte deshalb eine Notreife beim Weizen einsetzen, wäre das USDA zu Angebotskorrekturen in seinem nächsten Erntebericht gezwungen, der in vier Wochen erscheint.

Global zeichnet sich für 2023/24 gemäß der Prognose des US-Agrarressorts bei der Weizenproduktion ein Rekord von mehr als 800 Mio t ab. Dem soll ein weltweiter Verbrauch von 796,1 Mio t gegenüberstehen. Durch den Angebotsüberhang sollen die weltweiten Weizenreserven um weitere 3,9 Mio t auf 270,7 Mio t zulegen.

An der europäischen Terminbörse Matif hatten die Händler am Freitag nur noch wenig Zeit, um den „bärischen“ USDA-Bericht einzupreisen. Der Frontmonat September 2023 sackte in den Minuten nach Veröffentlichung des WASDE zunächst um 2 Euro ab, um sich dann aber wieder zu erholen und mit 234 Euro/t ins Wochenende zu gehen.

Ende Mai war bei 218,25 Euro/t das bisherige Jahrestief markiert worden. Zuletzt wurde die Preisbildung am Weizenmarkt stark von geopolitischen Faktoren bestimmt. So wird jede neue Wendung im Ukraine-Krieg von starken Kursschwankungen beim Weizen begleitet.

Börse in Chicago

Aktuelle Weizenkurse an der MATIF
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 11.06.2023 14:42 Uhrzustimmen(29) widersprechen(9)
Augenscheinlich vernebeln die Rauchschwaden der kanadischen Waldbrände im Osten der USA mit einem gewaltigen Smog in den dortigen Metropolen nicht nur die Augen, sondern schädigen augenscheinlich -noch weit gefährlicher- die Funktionstüchtigkeit so einiger Cerebra massgeblich.

Insofern sollten wir uns von den Prognosen des USDA nicht verunsichern u. in einer falschen Sicherheit wähnen wollen.

In den dortigen Amtsstuben ist man turnusgemäß schon immer auf den Münchhausen'schen Kanonenkugeln durchgestartet auf eben diesen Abenteuerflügen rund um die Erdkugel.

Hoffentlich kollidiert man dabei nicht mit Nils Özdemir auf seiner Nilgans innerhalb dieser Sphären...
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