Die Anbaufläche ist um rund zehn Prozent - auf jetzt 130.000 Hektar - zurückgegangen. Wie das
Agrarministerium mitteilte, liege die Fläche damit wieder auf dem Niveau von 2006, aber immer noch höher als beispielsweise im Jahr 2002 (122.000 ha). Als Grund für den Rückgang nannte das Ministerium unter anderem die seit 1. Januar geltende Steuererhöhung auf Biokraftstoffe. Aber auch die gestiegenen Preise für Getreide und größere Maisanbauflächen tragen dazu bei, dass der eine oder andere Landwirt seine Rapsflächen reduziert.
Etwas über die Hälfte des in Sachsen angebauten Rapses wird für technische Zwecke, zum Beispiel für die Herstellung von Biodiesel oder für biologisch-abbaubare Schmierstoffe, genutzt. Der Rest geht zur Herstellung von Speiseöl und Margarinen in die Nahrungsmittelindustrie oder wird zu Tierfutter verarbeitet.
Für die Erzeugung von Biodiesel wird in Europa ausschließlich Rapsöl genutzt. Sachsens Landwirtschaftsminister Roland Wöller sieht den von der Bundesregierung vorgesehenen weiteren Ausbau von Biokraftstoffen (Erhöhung des Biokraftstoffanteils auf 20 Prozent im Jahr 2010) kritisch. „Wertvolle
Biomasse sollte nicht über die EU-Ziele hinaus in Bereiche gelenkt werden, die weniger als die Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse zum
Klimaschutz beitragen“, so der Minister. Er betonte: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass künftig nur Bereiche gefördert werden, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen und einen hohen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ Sachsen geht bereits jetzt mit gutem Beispiel voran. Biogasanlagen werden zum Beispiel nur noch gefördert, wenn ein schlüssiges Wärmenutzungskonzept vorliegt. (PD)