(c) proplanta „Unter diesem Gesichtspunkt können wir jetzt eine abschließende Befallskontrolle durchführen,“ so der Tübinger Rapsexperte im Vorfeld seiner Expertise für den Regierungsbezirk Tübingen.
Die Wurzelhals- und Stängelfäule in Raps wird durch den Pilz Phoma lingam ausgelöst und zählte früher zu den weltweit wichtigsten durch Pilze ausgelösten Krankheiten im Raps. Mittlerweile hat die Bedeutung durch züchterischen Fortschritt und die damit verbundene geringere Anfälligkeit nachgelassen. Es handelt sich um eine typische „Schlechtwetterkrankheit“, die bei feuchtwarmer Witterung und bei Nachttemperaturen über 10°C gefördert wird.
Insbesondere in milden Wintern und engen Rapsfruchtfolgen können stärkere Infektionen ausgelöst werden. Im Herbst können sich gelbliche Flecken an Blättern und Wurzelhals zeigen, die im Zentrum weißgrau gefärbt sind und Pyknidien (ungeschlechtliche Fruchtkörper des Pilzes) besitzen, die als kleine schwarze Punkte zu erkennen sind. Der Befall verbreitet sich ausgehend von den Pyknidien im Feld weiter und gelangt durch Spaltöffnungen oder Wunden (z.B. durch Schneckenfraß oder Einbohrstellen der in den letzten Jahren zunehmenden Stängelschädlinge) in die Pflanze.
Befallene Blätter können absterben, während sich die Befallsstellen am Wurzelhals im Frühjahr ausdehnen und die infizierten Pflanzen umbrechen können. Schließlich sollte verhindert werden, dass der Erreger noch im Herbst durch Blattstiele und Stängel bis in den Wurzelhals gelangt, da Fungizidbehandlungen dann den Befall nicht mehr aufhalten können.
(Informationen des Regierungspräsidiums Tübingen vom 28.11.2023)
|
|