In den letzten kühlen Tagen wurden nur noch wenige Rüssler gefangen. Dagegen landen immer mehr
Rapsglanzkäfer in den Schalen. Diese müssen allerdings am Haupttrieb beobachtet werden. Hier könnte am bevorstehenden Wochenende mit steigenden Temperaturen erstmals die Schadschwelle erreicht werden.
Der Rapsglanzkäfer beißt geschlossene Knospen auf um an den Pollen zu gelangen. Sind die Blüten geöffnet, entstehen keine nennenswerten Schäden mehr. Ab Knospenbildung kann wirtschaftlicher Schaden bei Überschreiten der Schadensschwelle entstehen.
Die Besatzkontrolle erfolgt am besten durch das Abklopfen des Haupttriebes. Dabei zeigt sich dann ob eine der u.a. Schadschwellen des Rapsglanzkäfers am Haupttrieb überschritten wird.
- kleine Knospen: 4 Käfer in schwachen Beständen, 8 Käfer in wüchsigen Beständen
- große Knospen: 5 Käfer in schwachen Beständen, 10 Käfer in wüchsigen Beständen
Die Behandlungsstrategie der beiden Donaueschinger Experten:
- Der Käfer fliegt aus letztjährigen Rapsfeldern ein, Feldrandbehandlungen reichen deshalb oft aus! Dabei werden die Schläge meist unterschiedlich stark angeflogen. Deshalb ist es wichtig, vor den Behandlungsmaßnahmen unbedingt eigene Kontrollen durch zu führen.
- Überschreitet der Rapsglanzkäfer im Knospenstadium des Rapses die Schadensschwelle sind Plenum 50 (B1) oder Avaunt (B1) die Mittel der Wahl (Resistenzvermeidung).
- Sind gleichzeitig Stängelrüssler vorhanden, sollten Pyrethroide, z.B. Trebon 30 EC nur noch in Tankmischung mit Plenum 50 WG (B1) oder Avaunt (B1) mit der jeweils vollen Aufwandmenge eingesetzt werden.
- Bei anhaltendem Rapsglanzkäferbefall vor Blühbeginn sollten keine Pyrethroide, sondern Mittel mit anderen Wirkstoffen angewandt werden. Mittelbeispiele für diesen Fall sind: Biscaya (B4), Mospilan SG (B4), Plenum (B1) oder Avaunt (B1).
Sind erste Blüten geöffnet, dürfen keine bienengefährlichen Mittel (B1) mehr eingesetzt werden.
Achtung: Bei Tankmischungen mit Wachstumsregler (Azolfungizide) ist eine Änderung der Bienenschutzauflage möglich von B4 auf B2 oder B1! In dünnen Beständen können Teilmengen von Caramba oder Folicur die Seitentriebbildung fördern.
(Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 07.04.2017)