H. Lindner, der Pflanzenschutzexperte vom amtlichen Dienst im Main-Tauber-Kreis, sieht einen wesentlichen Grund dafür scheinen Stressfaktoren zu sein. Dies sind in erster Linie Strukturprobleme im Boden und hohe Tag-Nacht-Temperaturschwankungen.
Auf Betrieben mit hohem Wintergersteanteil tritt vereinzelt bodenbürtiger Mosaikvirusbefall auf. Ursache dafür sind nicht die Blattläuse! Tipp: Als Gegenmaßmaßnahme kann der Einsatz eines Mehrnährstoff-Blattdüngers hilfreich sein.
Bei den jetzt ab dem 1-Knotenstadium anstehenden Einkürzungsmaßnahmen sollte die aktuelle Wasserversorgung der Bestände berücksichtigt werden. Das heißt, dass beispielsweise bei zweizeiligen Sorten 0,3 - 0,4 Liter/ha bzw. bei mehrzeiligen Sorten 0,5 Liter/ha Moddus oder vergleichbare Produkte zum Einsatz kommen.
Teilweise treten an manchen zweizeiligen Sorten erste Blattkrankheiten wie Mehltau, Netzflecken oder Rhynchosporium auf. Für die Durchführung von Behandlungsmaßnahmen ist es noch zu früh. Mehrzeilige Sorten sind momentan fast durchweg gesünder.
Nur in wenigen Ausnahmefällen kann in sehr dichten Beständen und anfälligen Sorten (bspw. Winterbaugerstensorte "Tepee") der Einsatz eines Fungizids mit reduzierter Aufwandmenge notwendig werden.
Hinweis: Generell gilt, dass Mischungen von Wachstumsreglern mit Fungiziden meist problemlos sind. Bei Mischungen von Wachstumsreglern mit Herbiziden ist Vorsicht geboten. 3er Mischungen sollten unterbleiben!
(Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 07.04.2017)