Die Pflanzenschutzexpertin des Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis in Donaueschingen, H. Saddedine, gibt heute wichtige Hinweise und praktische Anbautipps für einen guten Start der Kultur in die neue Rapssaison. (c) proplanta
Der Raps braucht für seinen Feldaufgang und die Herbstentwicklung ein feinkrümeliges und abgesetztes Saatbett, das vorher bei Bedarf tief gelockert wurde. Verbleibt das Getreidestroh auf dem Feld sollte auf eine gute Verteilung und die „Krumentiefe“ Einarbeitung geachtet werden.
Schneckenbesatz kontrollieren!
Eine Rückverfestigung des Saatbettes (walzen nach der Saat) sorgt v.a. bei grober Oberfläche für einen besseren Anschluss an das Bodenwasser und hilft die Schneckenentwicklung zu kontrollieren. Schneckeneier und -Jungtiere können mit der Einarbeitung von 2,5 - 3 dt/ha Kalkstickstoff vor der Saat reduziert werden. Bei starkem Schneckenbefall wird 2 bis 3 Tage nach der Saat und bei Bedarf nach weiteren 14 Tagen die Ausbringung von Schneckenkorn empfohlen.
Tipp: Der Schneckenbefall lässt sich am besten mit ausgelegten Jutesäcken, Brettern oder Schneckenfolien an mindestens zwei Stellen eines Feldes festgestellt werden.
Achtung: Bei einer Schnecke pro Kontrollstelle ist die Schadensschwelle für einen wirtschaftlichen Einsatz von Schneckenkorn erreicht und damit Bekämpfung sinnvoll.
Raps entzieht dem Boden viel Kalzium. Eine Kalkdüngung nach Empfehlung einer Bodenuntersuchung verbessert Bodenstruktur und Feldaufgang. Optimaler pH-Wert je nach Bodenart ist 6,5 bis 7,2.
Der optimale Saattermin (auf der Baar) liegt zwischen Mitte und Ende August. Die Saatstärke bei Hybridsorten liegt zwischen 40 - 50 Körner/m² bei Liniensorten zwischen 50 – 60 Körner/m². Überzogene - also zu hohe - Bestandesdichten führen oft zu schlechteren Rapserträgen!
Rapssaatgut wird ausschließlich mit den fungiziden Beizen TMTD gegen Auflaufkrankheiten und DMM gegen falschen Mehltau angeboten. Achtung: Insektizide Beizen in Raps bleiben verboten!
Hinweise
- DMM ist wuchsfördernd, deshalb keine Frühsaaten durchführen.
- Die Zeit vor der Saat für eine gute Bodenbearbeitung nutzen, mechanische Stoppelbearbeitung stört die Entwicklung von Schädlingen.
- Ab dem Auflaufen auf frühe Rapsschädlinge achten, mit Gelbschalen kann und sollte der Besatz mit Rapserdfloh und Schwarzer Kohltriebrüssler regelmäßig kontrolliert werden.
(Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 10.08.2016)