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20.07.2017 | 14:29 | Saatgutempfehlungen 
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Winterrapssaat: Empfehlungen für Importe

Karlsruhe - Ende April 2017 hat die polnische Zulassungsbehörde das Pflanzenschutzmittel Lumiposa 625 FS mit dem Wirkstoff Cyantraniliprole für die Saatgutbehandlung von Winterraps zugelassen. In Polen behandeltes Saatgut darf nach Deutschland importiert und hier ausgesät werden.

Winterraps
(c) proplanta
Dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) liegen keine näheren Informationen über die Qualität der Beizung - insbesondere im Hinblick auf die Staubfreiheit - in Polen vor. Aufgrund der hohen Bienengiftigkeit und der systemischen Wirkungsweise des Cyantraniliprole-Wirkstoffs empfiehlt das BVL allen Landwirten, die mit Lumiposa 625 FS behandeltes Saatgut auszusäen wollen, vorsorglich nachfolgende Bedingungen einzuhalten:
  • Keine Ausbringung des behandelten Saatgutes bei Wind mit Geschwindigkeiten über 5m/s.
  • Die Aussaat sollte nur dann mit einem pneumatischen Gerät erfolgen, wenn dieses in der "Liste der abdriftmindernden Sägeräte" des Julius Kühn-Instituts aufgeführt ist.
  • Das behandelte Saatgut einschließlich enthaltener oder beim Sävorgang entstehender Stäube vollständig in den Boden einbringen.
  • Betriebsleiter sollten vorsorglich die zur Aussaat vorgesehenen Flächen mindestens 48 Stunden vor der Aussaat Imkern bekannt geben, deren Bienenstände sich im Umkreis von 60m um die Aussaatflächen befinden.

Hinweis: In vielen Versuchen in Deutschland erzielte die Beizung mit Cyantraniliprole eine gute Wirkung gegen die Kleine Kohlfliege. Im Vergleich dazu war die Wirkung gegen den Rapserdfloh nicht immer befriedigend.

(Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 19.07.2017)

LTZ Augustenberg
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Bienenfreundin schrieb am 21.08.2017 10:26 Uhrzustimmen(75) widersprechen(6)
Stäube zu verringern, mag Risiken für Ökosysteme reduzieren.

ABER: der Wirkstoff Cyantraniliprol ist systemisch, wird also in jeder Zelle der Rapspflanze anzutreffen sein und damit auch Nektar und Pollen für die Bestäuber vergiften. Zudem gilt der Stoff im Erdreich, im Wasser und in Wassersediment als persistent bzw. stabil (hat rund 3 Jahre Halbwertzeit im Boden) und wird uns - einmal in die Umwelt gelangt - noch lange erhalten bleiben.

FAZIT: FINGER WEG von diesem GIFT.
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