Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

05.08.2008 | 07:45 | Weideunkraut 

Jakobs-Kreuzkraut: Wenn sich Gift im Heu versteckt

Bad Kreuznach - Trotz eindringlicher Warnungen ist es im laufenden Jahr auch in Rheinland-Pfalz zu einer erheblichen Verbreitung des giftigen Jakobs-Kreuzkrautes (Senecio jacobaea, JKK) gekommen.

Jakobs-Kreuzkraut:
(c) proplanta
Nach Beobachtungen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ist die bereits im Sommer des vergangenen Jahres vorgenommene Einschätzung einer weiterten Eskalation weitgehend eingetreten. Aktuell betreffen die damit verbundenen Sorgen, die auf vielen Grünlandflächen gewachsenen und zusammen mit Gras und harmlosen Wildkräutern gemähten und zu Heu geballten JKK-Pflanzen.

Während Rinder und Pferde das giftige Kraut auf der Weide an den leuchtend gelben Blüten und dem unangenehmen Geruch erkennen und meiden, wird es im großen Heuballen prak­tisch unsichtbar und kann so in die Nahrungskette gelangen. Für die Tiere sind die in allen Pflanzenteilen vorhandenen Alkaloide gesundheitsschädlich. Sie bauen sich auch über län­gere Zeiträume nicht ab, sondern reichern sich bei häufiger Aufnahme an, greifen die Leber an und führen früher oder später zum Tod. Um eine Versamung und damit ein weiteres Aus­breiten zu verhindern, waren viele Land- und Pferdewirte dem JKK auf ihren Wiesen und Weiden mit Stecheisen oder Spaten zu Leibe gerückt, andere resignierten wegen des über­mäßigen Auftretens und setzten Herbizide ein, die JKK den Garaus machten, damit aber auch dem gesamten Grünlandertrag.

Begrüßt wird von der Landwirtschaftskammer die von Verkehrsminister Hendrik Hering an­gekündigte planmäßige JKK-Bekämpfung entlang von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Diese sollte auf alle öffentlichen Flächen und damit vor allem auch in die kommunalen Ver­antwortungsbereiche in Rheinland-Pfalz ausgedehnt werden. Da auch eine mittelbare Gefahr für Menschen nicht ausgeschlossen werden kann, liegt eine flächendeckende Bekämpfung nicht allein im landwirtschaftlichen, sondern im allgemeinen Interesse. (PD)


Weitere Infos:
> Bekämpfung des Jakobskreuzkrautes durch richtigen Schnittzeitpunkt (PDF)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Giftiges Frühlingskreuzkraut breitet sich in Sachsen aus

 Mais: Was tun bei sehr weit entwickelten Gräsern?

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Pflanzenschutzmittel - Zulassungserweiterung für Regullo Twist 250 EC

 Ackerbau - Jetzt geht’s draußen richtig los

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig