Auf 56 Prozent der insgesamt rund 5,9 Millionen Hektar großen Getreideanbaufläche wurde Zertifiziertes Saatgut angebaut. Gegenüber dem vergangenen Wirtschaftsjahr hat der Saatgutwechsel um 2 Prozentpunkte abgenommen und fällt auf das Niveau von vor zwei Jahren zurück.
Thomas Blumtritt, Vorsitzender des GFS-Beirats, ist mit diesem Ergebnis unzufrieden: „Nur eine signifikante Zunahme beim Einsatz von
Z-Saatgut kann sicherstellen, dass zukünftig sowohl züchterische Innovationen als auch hohe Standards bei Produkt und Service gewährleistet sind", erklärt Blumtritt. Pflanzenzüchter schaffen hierfür beste Voraus-setzungen durch weiterentwickelte
Genetik und Qualitätssicherungssysteme wie QSS, welches eine gute bis sehr gute Z-Saatgutqualität in Deutschland bescheinigt.
Über Lizenzeinnahmen durch den Verkauf von Z-Saatgut fließt nur ein Teil der dafür notwendigen
Investitionskosten an die Pflanzenzüchter zurück. „Darüber hinaus sind die konsequente Entrichtung von
Nachbaugebühren und eine praktikable Nachbauregelung unabdingbar, um
Wettbewerbsfähigkeit und Fairness am Markt im Sinne einer produktiven
Landwirtschaft aufrecht zu erhalten", so Blumtritt.
Der Saatgutwechsel beschreibt den Anteil der mit Z-Saatgut bestellten Fläche an der gesamten bundesweiten Getreideanbaufläche. Bei
Sommergetreide blieb der Saatgut-wechsel unverändert bei 61 Prozent, bei Wintergetreide gab es eine Abnahme von 58 auf 56 Prozent. Der mittlere Saatgutwechsel von etwa 55 Prozent über die vergangenen zehn Jahre bleibt stabil.