(c) proplanta Der zunehmende Trend ist ungebrochen, so standen zur Ernte 2009 in Sachsen ca. 189.000 Tha an Winterweizen, die höchste Anbaukonzentration seit mehr als 10 Jahren. Aktuell deutlich gesunkene Marktpreise verschlechtern die Wirtschaftlichkeit dieser Kultur erheblich. Es ist erforderlich, die Reserven im Produktionsverfahren zu erschließen.
Im Vordergrund des Qualitätsweizenanbaus steht neben der Leistungsfähigkeit das sichere Erreichen der geforderten Qualitätskennzahlen. Die Parameter Fallzahlhöhe und –stabilität, Rohproteingehalt und Hektolitergewicht sind bei der Sortenwahl und Bestandesführung in den Focus zu rücken. Der hohe Krankheitsdruck 2009 zeigt die Notwendigkeit des Anbaus gesunder Sorten, um den Betriebsmitteleinsatz zu begrenzen und das Risiko von Mindererträgen, Qualitätseinbußen bis hin zu fehlender Vermarktungsfähigkeit, zu verringern. Stand- und Winterfestigkeit sind weitere Kriterien für die standortangepasste Sortenwahl.
Über eine ausreichende Sortenvielfalt in größeren Betrieben bzw. durch die Auswahl von Sorten, die in den begrenzenden Faktoren des jeweiligen Standortes keine erheblichen Schwächen aufweisen, sollte das betriebliche Anbaurisiko minimiert werden.
Die Sortenempfehlungen für den überregionalen Anbau lauten: D-Süd-Standorte: A Potenzial, Chevalier, Akratos, Cubus, Brilliant, Türkis, Discus 1) B Mulan C Hermann
Lö-Standorte: E Akteur, Magister, Skagen A Potenzial, Türkis, Cubus, Jenga, Format, Tommi 2) , Chevalier, Brilliant, Toras, Esket, JB Asano 1) Kranich 3) , Schamane 3) , Impression 3) , Boomer 3) , Pamier 1) 3) B Mulan, Manager, Julius 1) C Hermann, Skalmeje, Tabasco 1)
V-Standorte: E Akteur, Skagen A Potenzial, Cubus, Jenga, Impression, Chevalier, Türkis, Akratos, Brilliant, JB Asano 1) B Mulan, Julius 1) C Hermann, Skalmeje, Tabasco 1)
1) vorläufige Empfehlung 2) auslaufende Empfehlung 3) zusätzliche Empfehlung für die Löss-Ackerebene (überdurchschnittliche Löss-Böden)
Eine hochwertige Saatgutqualität gewährleistet Z-Saatgut. Winterweizen stellt keine hohen Ansprüche an das Saatbett. Die Kornablage sollte gleichmäßig in 2-4 cm Tiefe erfolgen. Auf D-Standorten und in Höhenlagen über 400m wird etwas früher gesät. Spätsaaten ab Ende Oktober bis in den November hinein können auf diesen Standorten Ertragseinbußen im nächsten Jahr zur Folge haben. Für Frühsaaten eignen sich eher Sorten des Ährentyps, mit guter Standfestigkeit und Krankheitsresistenz. Bei Spätsaaten sind frühe und mittelfrühe sowie winterfeste Bestandstypen in der Regel erfolgreicher. Für D-Standorte und Höhenlagen über 400 m ist die Aussaatzeitspanne Ende September bis Oktoberbeginn und für Lö-/V-Standorte Ende September bis Mitte Oktober optimal. Bei Frühsaaten wird die Aussaatmenge vermindert. Höhere Aussaatstärken sind bei einem nicht optimalen Saatbett oder Saatzeitverspätungen erforderlich. Beachten Sie bitte die ausführlicheren aktuellen Sortenhinweise im Internetangebot des LfULG.
Quelle: M. Sacher / Dr. Pößneck / LfULG Sachsen
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