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04.06.2012 | 06:39 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Pflanzenschutz bei Kartoffeln und Winterweizen

Dresden - Das Infektionsrisiko für den Erreger der Kraut- und Knollenfäule in Kartoffeln ist witterungsbedingt (Stand 21. Kalenderwoche) noch gering.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Vom Prognosemodell SIMPHYT wurde mit Stand 31. Mai noch kein Spritzstart für die im Mai aufgelaufenen Bestände signalisiert. Bei auftretenden Schauern und Gewittern ist mit einem Anstieg der Infektionsgefahr zu rechnen.

In Winterweizen beginnt mit der Blühphase das kritische Stadium für Infektionen mit Ährenfusariosen. Neben dem Weizen sind auch Durum und Triticale gegenüber Ährenfusariosen stärker gefährdet. Ährenfusariosen  können Ertragsverluste und Qualitätseinbußen sowie eine erhöhten Mykotoxinbelastung des Erntegutes verursachen. Infektionsbegünstigende Bedingungen bestehen bei wechselfeuchter Witterung, d. h. nach Niederschlägen von mehr als 4 mm (Gewitterregen) bzw. starker Taubildung im Zusammenhang mit Temperaturen von über 16 bis 20 °C sowie bei langer Blattnässedauer in geschützten Tallagen und an Waldrändern. Ein längerer Blühverlauf bzw. eine langsame Abblüte erhöhen das Befallsrisiko ebenfalls.

Für Schläge mit entsprechendem Befallsrisiko (Vorfrucht Mais oder Weizen, Minimalbodenbearbeitung, anfällige Sorte) ist eine gezielte Fungizidmaßnahme eines der für diese Indikation empfohlenen Präparate während der Blüte einzuplanen, wenn in diesem Stadium Niederschläge fallen und feucht-warme Witterungsbedingungen vorherrschen bzw. absehbar sind. Der optimale Anwendungstermin liegt  zwischen 1 - 2 Tage vor bis 3 Tage nach einem Niederschlagsereignis im BBCH 61 bis 69, bei Temperaturen von = 15°C. Wenn entsprechend der Wettervorhersage die Niederschläge in den nächsten Tagen nur örtlich begrenzt als Gewitterniederschläge auftreten, wird sich die Notwendigkeit von Behandlungsmaßnahmen auf wenige Gebiete/ Schläge begrenzen.

Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden
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