Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

11.03.2013 | 08:39 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Hinweise zur Stickstoffdüngung im Frühjahr 2013

Dresden - Auf Grundlage der sehr guten Aussaat- und Wachstumsbedingungen entwickelten sich im Herbst 2012 zumeist gleichmäßige und - mit Ausnahme von Weizen-Spätsaaten - kräftige Wintergetreide- und -rapsbestände.

Praxis-Tipp Stickstoffdüngung
(c) proplanta
Trotz günstiger Mineralisierungsbedingungen waren daher zum Vegetationsende durchschnittliche Nmin-Werte zu verzeichnen.

Nach eher geringen Frösten bei zumeist vorhandener Schneedecke sind derzeit keine größeren Frostschäden zu beobachten. In Folge überdurchschnittlicher Niederschläge von November 2012 bis Februar 2013 und nur zeitweise und flach gefrorener Böden wurde Nitratstickstoff aus den oberen Bodenhorizonten verlagert. Mitte Februar waren im Mittel der 315 Praxis- und 12 Versuchsflächen mit unter 30 kg N/ha in 0 - 60 cm Bodentiefe sehr niedrige Nmin-Gehalte zu verzeichnen.

Die Unterschiede der Nmin-Gehalte zwischen den Bodenarten sind eher gering, die Gehalte aber auch die Streubreite steigen mit zunehmender Bodenqualität an. D-Standorte weisen die geringsten Werte auf, V-Standorte etwas höhere, gefolgt von Lö-Standorten.

Unter Winterraps sind erwartungsgemäß sehr geringe Nmin-Werte zu verzeichnen. Diese steigen in der Reihenfolge Wintergerste und Winterweizen an, wobei unter Winterweizen durch die differenzierten Saatzeiten und Bestandesentwicklungen die größte Streubreite zu verzeichnen ist.

Für die N-Düngebedarfsermittlung entsprechend der Düngeverordnung können diese Untersuchungsergebnisse als Orientierungswerte herangezogen werden.

Auf Grund der Schwankungsbreite und der unterschiedlichen Bewirtschaftung von Schlägen (organische Düngung, Vorfrucht, …) wird jedoch unbedingt eine schlagbezogene Nmin-Untersuchung empfohlen. Diese sollte zeitnah zur vorgesehenen N-Düngung erfolgen, um die zwischenzeitliche Mineralisierung mit zu erfassen. Unter Berücksichtigung der Nmin-Gehalte, der Bestandesentwicklung, des Pflanzenzustandes, der Bodenqualität und der N-Nachlieferung ist der N-Düngebedarf zu ermitteln. Für diese schlagweise Berechnung ist das Beratungsprogramm BEFU zu empfehlen.

Quelle: Dr. M. Grunert, H.-J. Kurzer / LfULG Dresden

Nmin-Werte im Frühjahr 2013Bild vergrößern
Nmin-Werte im Frühjahr 2013 (c) LfULG)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung zur Bekämpfung der Kirschessigfliege und der Kirschfruchtfliege

 Pflanzenschutzmittel - Anordnung des Ruhens der Zulassung von Malvin WG

 Giftpflanzen im Grünland bekämpfen

 Tipps zur chemischen Unkrautbekämpfung in Mais

 Getreide - Was für Flecken sind das?

  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein