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02.08.2010 | 13:30 | Rinderpreise 

Rindermarkt aktuell

Schwäbisch-Gmünd - Private Haushalte kauften in der ersten Jahreshälfte etwas mehr Rindfleisch als im Vorjahr (+2,4 %). )

Agrarmärkte aktuell
Die etwas schwächere Nachfrage im ersten Quartal konnte im zweiten Quartal gut kompensiert werden. Wertmäßig war trotz gestiegener Mengen der Umsatz mit Rindfleisch über alle Einkaufsstätten nahezu stabil (+0,3 %), per Saldo wurde Rindfleisch um 2,0 % günstiger eingekauft. Beim Export profitieren die Fleischverkäufer ebenfalls von der Euro-Schwäche, vor allem beim größten Abnehmer Russland. Für die süddeutschen Schlachtbetriebe bleibt der weiter aktuelle Rindfleischbedarf der Schweiz wichtig. Hingegen bleibt die Nachfrage auf traditionellen Absatzmärkte in Südeuropa und Frankreich weiter deutlich unter der in den Vorjahren. Positiv für den Rindfleischmarkt wirkt sich der geringe Importdruck aus Südamerika aus. Dort wurden wegen der letztjährigen Dürre in einigen Regionen die Rinderbestände abgestockt. Argentinien hat die Rindfleischexporte zu Versorgung der einheimischen Bevölkerung reglementiert, entsprechend fließt weniger in die EU.


Jungbullen:

Seit zwei Monaten bewegen sich die Auszahlungspreise wieder leicht über Vj.. Daran dürfte sich auch in den kommenden Wochen nichts ändern, kurzfristig werden weiter anziehende Auszahlungspreise für Jungbullen erwartet. Bei angebotsbedingt reduzierten Schlachtungen und saisonal reduzierter Nachfrage zeigt sich der Markt im Großen und Ganzen ausgeglichen. Anfang August sind vom Lebensmitteleinzelhandel Rindfleischaktionen geplant, die bei den nun wieder kühleren Temperaturen zu einer Nachfragebelebung führen könnten. Um die dafür notwendigen Schlachttiere in entsprechenden Qualitäten zu bekommen, werden die Schlachtbetriebe etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Bei einem nicht zu umfangreichen Angebot dürfte dieses Preisniveau dann über den August und eventuell auch in den September hinein Bestand haben.


Färsen

Der Markt für Schlachtfärsen bleibt schwierig. Teilweise bedingt durch Produktionsausweitungen fällt das Angebot größer aus als in den Vorjahren. Gerade für Schlachtkörper besserer Qualität ist die Nachfrage dagegen rückläufig. Fachgeschäfte verlieren weiter Marktanteile. Damit vollzieht sich auch ein Wechsel in der Kategorie, weg von der Färse hin zum Jungbullenfleisch. Diese Entwicklung passiert nicht nur bei uns, auch in Südeuropa wird der Absatz immer schwieriger.


Schlachtkühe:

Anders als bei Jungbullen wird das Niveau bei den Schlachtkühen in den kommenden Wochen kaum zu halten sein. Das nicht zu umfangreiche Angebot, übersteigt den Bedarf der Abnehmer. Aktuell neigen in Norddeutschland die Auszahlungspreise bereits zur Schwäche, während im Süden das Niveau noch gehalten werden konnte. Profitiert haben die süddeutschen Schlachtbetriebe von der anhaltend guten Nachfrage aus der Schweiz, wo magere, fleischige Schlachtkörper gesucht sind, die der süddeutsche Markt bietet. Schwieriger sind die Geschäfte mit Südeuropa und Frankreich, von wo die Nachfrage im mehrjährigen Vergleich enttäuscht. Positiv, gerade für die abfallenden Qualitäten, ist hingegen die nun wieder anziehende Nachfrage für die Hackfleischproduktion.


Kälber:

In den letzten Wochen wurden Fleckviehbullenkälber zu nachgebenden Preisen gehandelt. Mit knapp 4,50 €/kg LG kann sich das derzeitige Niveau dennoch positiv von den Vorjahren abheben. Die nun wieder freundlichere Stimmung am Schlachtbullenmarkt hat den Abwärtstrend der letzten Wochen fürs erste gestoppt. Weitere Befestigungen liegen durchaus im Bereich des Möglichen. Überregional gehen die Preise für schwarzbunte Nutzkälber in den nächsten Wochen zurück. „Weihnachtskälber“ für den erhöhten Kalbfleischbedarf an Weihnachten sind weitgehend aufgestallt. Für diese konnten zur Jahresmitte bis 100 €/Tier erlöst werden, rund 15 € mehr als zur Zeit. In den kommenden Wochen wird die Vermarktung schwarzbunter Nutzkälber schwieriger werden, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Auszahlungspreise. Überregional tendieren Schlachtkälber bei für die Jahreszeit zufriedenstellendem Absatz auf unveränderter Preisbasis stabil. In Baden-Württemberg könnte sich durch die Ferien- und Urlaubszeit die ohnehin kleine Nachfrage weiter abschwächen. Nachgebende Auszahlungspreise sind daher ebenfalls nicht auszuschließen. (LEL Schwäbisch Gmünd)

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