Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.01.2011 | 05:49 | Schweinemast  
Diskutiere mit... 
   1   2

Schweinemarkt: Mäster machen Miese

Oldenburg - Defizit pro Schwein liegt derzeit bei 30 bis 35 Euro.

Schweinemast
Niedersachsens Schweinehalter müssen sich zu Beginn des neuen Jahres auf erhebliche wirtschaftliche Verluste einstellen. Das zeigen Berechnungen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die die Produktionskosten in der Schweinemast aufgrund aktueller Marktentwicklungen neu berechnet hat. Danach verlieren Schweinemäster an jedem erzeugten Mastschwein zurzeit zwischen 30 und 35 Euro. Das Defizit sei im Wesentlichen auf die stark gestiegenen Futterkosten zurückzuführen, so die Kammer in einer Pressemitteilung.

Vom Ferkel bis zum Mastendgewicht (120 Kilogramm) nimmt ein Schwein rund 94 kg zu. Das dauert etwa ein halbes Jahr, während dessen das Tier 270 kg Futter benötigt. Bei durchschnittlichen Futterpreisen von derzeit 26 Euro je Dezitonne (100 Kilogramm) frisst ein Schwein während der Mast Futter für etwa 70 Euro. Zusammen mit weiteren variablen und fixen Kosten (Stall, Energie, Wasser etc.) belaufen sich die Gesamtkosten derzeit auf 160 Euro (ohne Mehrwertsteuer).

Dieses Geld wird zurzeit von kaum einem Mäster erwirtschaftet. Von dem 120-kg-Schwein gelangen rund 97 kg in die Fleischtheke. Um die Kosten von 160 Euro zu decken, müsste jedes Kilogramm Schweinefleisch 1,70 Euro erlösen. Aktuell werden aber nur 1,35 Euro/kg ausgezahlt. Und die Prognosen stimmen nachdenklich, denn die Terminmärkte geben wenig Anlass zur Hoffnung auf Besserung. (lwk-ns)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Christa Rust schrieb am 11.01.2011 00:50 Uhrzustimmen(54) widersprechen(28)
Ein Bauer, der nicht jammert, ist keiner. Wenn sich die Schweinemast nicht mehr lohnt, baut doch einfach Soja, Kartoffeln und Hirse an. Die Veganer sind stark im Kommen, Zeit sich schon darauf einzustellen
  Weitere Artikel zum Thema

 Schweinebestand in Dänemark wächst wieder

 Großbrand in Schweinemastanlage entfacht Diskussion

 Brand in Mastanlage: Rund 20.000 Schweine verendet

 Ukraine: Krieg schwächt die Fleischbranche

 Stabile Schweinebestände in Sachsen-Anhalt

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?