Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.01.2011 | 11:04 | Schweinemarkt 

Mäster machen Miese - Defizit pro Schwein liegt derzeit bei 30 bis 35 Euro

Oldenburg - Niedersachsens Schweinehalter müssen sich zu Beginn des neuen Jahres auf erhebliche wirtschaftliche Verluste einstellen.

Schweinerüssel
(c) proplanta
Das zeigen Berechnungen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die die Produktionskosten in der Schweinemast aufgrund aktueller Marktentwicklungen neu berechnet hat. Danach verlieren Schweinemäster an jedem erzeugten Mastschwein zurzeit zwischen 30 und 35 Euro. Das Defizit sei im Wesentlichen auf die stark gestiegenen Futterkosten zurückzuführen, so die Kammer in einer Pressemitteilung.

Vom Ferkel bis zum Mastendgewicht (120 Kilogramm) nimmt ein Schwein rund 94 kg zu. Das dauert etwa ein halbes Jahr, während dessen das Tier 270 kg Futter benötigt. Bei durchschnittlichen Futterpreisen von derzeit 26 Euro je Dezitonne (100 Kilogramm) frisst ein Schwein während der Mast Futter für etwa 70 Euro. Zusammen mit weiteren variablen und fixen Kosten (Stall, Energie, Wasser etc.) belaufen sich die Gesamtkosten derzeit auf 160 Euro (ohne Mehrwertsteuer).

Dieses Geld wird zurzeit von kaum einem Mäster erwirtschaftet. Von dem 120-kg-Schwein gelangen rund 97 kg in die Fleischtheke. Um die Kosten von 160 Euro zu decken, müsste jedes Kilogramm Schweinefleisch 1,70 Euro erlösen. Aktuell werden aber nur 1,35 Euro/kg ausgezahlt. Und die Prognosen stimmen nachdenklich, denn die Terminmärkte geben wenig Anlass zur Hoffnung auf Besserung. (lk-ns)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ukraine: Krieg schwächt die Fleischbranche

 Stabile Schweinebestände in Sachsen-Anhalt

 Tierbestände 2023: Wieder mehr Sauen in den Ställen der EU

 Schweineschwund in Dänemark lässt nach

 Schweinebestand in Polen zuletzt aufgestockt

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa