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09.04.2009 | 17:09 | Agrarlandschaftsforschung 

Methoden für die ex-ante Nachhaltigkeitsbewertung in der Landnutzungspolitik

Brüssel - Wissenschaftler des integrierten Projektes SENSOR laden politische Entscheidungsträger zu einem gemeinsamen interdisziplinären User Forum nach Brüssel ein.

Nachhaltigkeitsbewertung in der Landnutzungspolitik
(c) proplanta
Die Konferenz findet am 22. und 23. April 2009 in der Universitätsstiftung in Brüssel statt. Auf der Konferenz werden Werkzeuge und Methoden für die vorausschauende Nachhaltigkeitsbewertung in der Landnutzungspolitik in der EU vorgestellt und diskutiert.

Das von der EU im 6. Rahmenprogramm finanzierte integrierte Projekt SENSOR hat unter der wissenschaftlichen Leitung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg innovative Methoden für die vorausschauende Nachhaltigkeitsbewertung in der Landnutzung entwickelt. Mit diesen Methoden können mögliche Einflüsse von Landnutzungspolitik in der EU auf die verschiedenen Landnutzungssektoren leichter eingeschätzt werden. Betrachtet wurden die Sektoren Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Naturschutz sowie Energie- und Transportinfrastruktur.

Die Ergebnisse des vierjährigen interdisziplinären Forschungsprojektes werden am 22. und 23. April in Brüssel vorgestellt. Der erste Tag der Konferenz ist speziell wissenschaftlich ausgerichtet ("Science Day"), der zweite Tag hat die Anwendung der Methoden in der Politik ("Policy Day") zum Thema. Die Einladung geht vor allem an Experten, die in Verfahren zur Nachhaltigkeitsbewertung involviert sind, sowie an politische Entscheidungsträger auf nationaler und EU-Ebene. An beiden Tagen stehen die Fragen der potentiellen Anwender im Vordergrund. Fokussiert werden insbesondere die Themen Risikobewertung, methodische Transparenz und Beispiele für integrierte und interdisziplinäre Forschung.

Das User Forum zielt darauf ab, die Anwendung von Methoden und Werkzeugen anhand von zwei konkreten Beispielen zu demonstrieren:
1. die EU-Finanzreform und die in diesem Zusammenhang diskutierte Neuverteilung der Mittel für die Gemeinsame Agrarpolitik, und
2. die Bioenergiepolitik in der EU.

"SENSOR hat speziell den breiten Ansatz quer über verschiedene politische Arenen und Landnutzungssektoren gewählt. Das erlaubt die Simulation von Auswirkungen bei fundamentalen Änderungen in der Politik - wie das zum Beispiel bei einer kompletten Reduktion von GAP-Mitteln wäre. Solche drastischen Szenarien könnten Entscheidungsträgern helfen, bei grundsätzlichen Problemen eine Lösung zu finden - auch im Hinblick auf aktuelle Krisensituationen", erklärt Dr. Katharina Helming, wissenschaftliche Koordinatorin von SENSOR.

Ziel von SENSOR war die Entwicklung von Methoden und Werkzeugen zur vorausschauenden Nachhaltigkeitsbewertung von politischen Entscheidungen in Bezug auf die Landnutzung europäischer Regionen. Das vier Jahre laufende Projekt vereinte Experten aus so unterschiedlichen Fachgebieten wie Landnutzung, Umweltökonomie, Sozioökonomie und Landschaftsforschung. Die Ergebnisse zeigen nun ein äußerst breites Spektrum an Daten und Anwendungsmöglichkeiten, speziell im Bereich der Regionalentwicklung in ländlichen Räumen.

Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. betreibt eine inter- und transdisziplinäre integrative Erforschung von Systemen in Agrarlandschaften und der Entwicklung ökologisch und ökonomisch vertretbarer Landnutzungssysteme, die auf zukünftige Entwicklung der ländlichen Räume ausgerichtet ist. ZALF ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. (idw)
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