Saponinzusatz zum Futter sorge dafür, dass der einzelne Fisch um mehr als 200 Gramm größer wird und damit ein großes Plus an Eiweiß bietet. Diesen Zusammenhang hatten Agrarforscher durch Zufall entdeckt. Damit habe man eine natürliche Alternative zu
Antibiotika gefunden, welches noch bis zum Verbot im Jahr 2005 als Wachstumsförderer bei vielen Masttieren eingesetzt wurde.
Prof. Dr. Becker von der Universität
Hohenheim und sein Team leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Ernährungssicherung in Palästina und anderen Entwicklungsländern. Eiweißmangel ist ein weit verbreitetes Problem in der Region, denn der Bedarf an tierischem Eiweiß kann durch Fleischimporte und Schafzüchtung nur unzureichend gedeckt werden.
Die molekularen Strukturen der Saponine und die Mechanismen mit denen sie in das Hormonsystem eingreifen sind noch nicht geklärt. Diese Forschungsfragen des Projektes sind wissenschaftliches Neuland. Wenn die Mechanismen geklärt sind, können vielleicht noch viel wirksamere Substanzen identifiziert und/oder extrahiert werden. Die Ergebnisse sind für die weltweite Produktion von Tilapien in der
Aquakultur (derzeit 2.1 Mio Tonnen pro Jahr) von Bedeutung. (PD)