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20.02.2023 | 02:12

Asiatische Hornissen bereiten Imkern Sorgen

Honigbiene
Die invasiven Insekten verspeisen mit Vorliebe Honigbienen, wie der Imkerverband Rheinland-Pfalz beobachtet. Die Landesregierung will eine Task Force einrichten und einen Plan zur Bekämpfung der Asiatischen Hornissen aufstellen. (c) proplanta

Asiatische Hornissen machen Hamburger Imkern noch keine Sorgen



Im Süden macht die zunehmende Verbreitung der eingewanderten Art den Bienenhaltern Sorgen. Im Norden sind die Imker noch gelassen.


Während die Asiatische Hornisse im Süden Deutschlands vielen Imkern zunehmend Sorgen macht, sind die Bienenhalter in Hamburg noch eher entspannt. «Hamburg wurde - vielleicht wegen des etwas kühleren Wetters - bisher von der Asiatischen Hornisse weitgehend verschont», sagte Edda Gebel, die Vorsitzende des Imkerverbandes Hamburg der Deutschen Presse-Agentur.

Sie habe bislang noch nicht davon gehört, dass die Tiere Bienenstände in der Hansestadt ausgeraubt hätten. «Deshalb ist die Imkerschaft zur Zeit noch gelassen und das Thema hat keine hohe Priorität.» Die Imkerschaft werde sich aber möglicherweise für die nächsten Jahre auf ähnliche Verhältnisse wie West- und Süddeutschland einstellen müssen.

Dem Naturschutzbund (Nabu) Hamburg zufolge waren erste Exemplare der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) bereits 2019 an der Elbe gesichtet worden. 2020 wurden dann insgesamt fünf Neststandorte und 2021 noch zwei Neststandorte gefunden, wie eine Sprecherin der Umweltbehörde der dpa sagte. «Es konnten fast alle Nester rechtzeitig vor dem Ausfliegen der neuen Generation entnommen werden.» 2022 gab es trotz intensiver Suche keine Meldungen von Flugtieren und Funde von Nestern der Asiatischen Hornisse in Hamburg.

Der Einfluss auf die heimische Insektenwelt sei bisher jedoch noch nicht gut genug untersucht, um den Einfluss der Tiere bewerten zu können, hieß es dazu vom Nabu. «Nach bisherigem Kenntnisstand gehen Expertinnen und Experten jedoch davon aus, dass das Schadenspotenzial relativ gering ist», sagte ein Nabu-Sprecher dazu. «Auch wir Menschen müssen keine zusätzliche Angst haben, denn die Asiatische Hornisse ist nicht gefährlicher oder aggressiver als unsere heimische Hornisse.»

Weil die Asiatische Hornisse aber nicht nach Mitteleuropa gehört, müssen Nester der Tiere gemeldet und beseitigt werden. Sie steht auf der EU-Liste der invasiven Arten. Für den Norden gibt es ein Meldeportal und auch 2023 ist erneut ein Monitoring geplant.

Die Hornisse ist im südlichen China zuhause und gelangte vermutlich über den Transport von Waren nach Europa. Im Jahr 2004 trat sie in Frankreich das erste Mal auf, 2014 in Deutschland. Die Asiatische Hornisse frisst auch Wespen, Hummeln oder Wildbienen. Zu ihrer Nahrung gehören ebenso Birnen, Äpfel oder Trauben.
dpa
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