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02.04.2013 | 10:47 | Rindermarkt 

Agrarmarkt aktuell: Jungbullenpreise im leichten Abwärtstrend

Schwäbisch Gmünd - Die zuletzt nachgebenden Preise für Schlachtrinder führten zu einer sinkenden Abgabebereitschaft der Erzeuger bei ohnehin schon relativ leer geräumten Ställen, so dass zurzeit eher von einem knapp ausreichenden Angebot berichtet wird.

Rindermarkt
(c) proplanta
Die Schlachtereien können deshalb derzeit kaum noch Druck auf die Preise aufbauen, es wird mit weitgehend stabilen Preisen gerechnet. Lediglich bei Jungbullen hält sich die Bereitschaft der Schlachtereien die zuletzt gezahlten hohen Preise auch weiterhin zu zahlen in Grenzen, hier ist weiter mit Preisabschläge zu rechnen.

In den ersten beiden Monaten des Jahres wurden in Deutschland von den Verbrauchern 4 % weniger Rindfleisch nachgefragt als im Vorjahreszeitraum, hierfür musste aber dennoch über 1 % mehr Geld ausgegeben werden. Dafür wurden im selben Zeitraum knapp 5 % mehr gemischtes Fleisch (Schwein/Rind) gekauft, obwohl hierfür ebenfalls mehr Geld in die Hand genommen werden musste. Die Preissteigerung beim Rindfleisch hat also vor allem zu einer Verschiebung der Essgewohnheiten vom reinen Rindfleisch hin zum in der Regel günstigeren gemischten Hackfleisch geführt. Der Fleischkonsum insgesamt ging lediglich um knapp 2 % zurück, bei einer Wertzunahme des gekauften Fleisches um knapp 6 %.


Jungbullen

Seit Beginn des Jahres geben die Preise für Jungbullen kontinuierlich nach, von Höchstpreisen mit 4,19 €/kg SG (E-P) im Dezember 2012 sind die Preise mittlerweile wieder auf 3,98 €/kg SG gefallen und haben damit das Niveau von vor einem halben Jahr erreicht. Das Angebot an Schlachtbullen ist mittlerweile stark vom Preis abhängig, insgesamt stehen aber weniger Tiere zur Verfügung. Die Nachfrage der Schlachtereien nach Jungbullen wird andererseits durch hohe Preise regelmäßig gebremst, da derart hohe Preise nur noch schwer an den Verbraucher weiter zu geben sind und auch im Export nicht realisiert werden können.

Mit Umstellung des Sortiments im Einzelhandel auf Grillware wird die Nachfrage nach Rindfleisch saisonüblich weiter zurückgehen, entsprechend wird auch bei Jungbullen weiter mit nachgebenden Preisen gerechnet. Für die Woche 13 wird mit um 2 bis 5 Cent/kg niedrigeren Preisen als in der Vorwoche gerechnet. Für Bio-Jungbullen (E-P) wur-den im Januar 4,27 €/kg bezahlt.


Schlachtfärsen

In der vergangenen Woche gaben die Preise für Schlachtfärsen auf hohem Niveau kurzzeitig nach, für die aktuelle Woche wird allerdings wieder mit stabilen Preisen gerechnet, da das Angebot nicht zu umfangreich ist. Derzeit wird für Schlachtfärsen durchschnittlich 3,72 €/kg SG gezahlt, dies sind 27 Cent mehr als vor einem Jahr. Für Bio-Färsen (E-P) wurden im Januar 4,24 €/kg bezahlt.


Schlachtkühe

Die Preise für Schlachtkühe bleiben weiter stabil. Seit Anfang November, als kurzzeitig fast die 3 €-Marke unterschritten wurde steigen die Preise für Schlachtkühe wieder langsam an. Derzeit kann mit durchschnittlich 3,19 €/kg SG gerechnet werden. Große Preisänderungen werden derzeit nicht erwartet, da das Angebot weiter begrenzt ist. Bio-Schlachtkühe erzielten im Januar durchschnittlich 3,37 €/kg SG.


Kälber

In den ersten beiden Monaten des Jahres stieg die Nachfrage nach Kalbfleisch um knapp 5 %, trotz einer deutlichen Preissteigerung von knapp 9 %. Für die anstehende Osterzeit wird saisonüblich mit einer nochmals höheren Nachfrage nach Kalbfleisch gerechnet. In KW 12 wurden in den meldepflichtigen Schlachtbetrieben annähernd doppelt so viele Kälber geschlachtet als in den Vorwochen, die Erzeuger sind also gut auf das Ostergeschäft vorbereitet. Schlachtkälber (E-P) erzielten in KW 12 im Südwesten 5,41 €/kg SG und damit 24 Cent/kg mehr als zu Ostern 2012. Dies spiegelt auch die Preislage am Nutzkälbermarkt wider.

Männliche Fleckviehkälber kosten derzeit in Baden-Württemberg mit 5,46 €/kg LG 28 Cent mehr als noch vor einem Jahr. Schwarzbunte Bullenkälber sind mit 82 €/Tier im Vergleich zum Vorjahr relativ günstig (-33 €). Insgesamt zeigt sich der Nutzkälbermarkt freundlich. Das geringe Angebot kann die Nachfrage knapp decken, was zu weiter festen Preisen führt.


Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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