(c) proplanta Die Nachfrage nach Jungbullen der Handelsklassen U und R mit 380 bis 430 kg Schlachtgewicht verläuft rege. Umfangreiche Schlachtzahlen und eine positive Preisentwicklung sind die Folge. Insgesamt laufen die Handelsgeschäfte derzeit auf Hochtouren. Aufgrund der zunehmenden Angebotsstückzahlen scheint die Preisspitze jedoch langsam erreicht zu sein.
Bis Mitte November 2014 wurden 1,6 % mehr Bullen als im gleichen Vorjahreszeitraum geschlachtet. Preislich liegen die Jungbullenpreise 2014 bis KW 47 in Baden-Württemberg 16 ct/kg unter dem Vorjahr. In der vergangenen Woche wurden für Jungbullen E-P im Marktgebiet Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz von den Schlachtereien 3,68 €/kg SG bezahlt.
Bio-Jungbullen (E-P) kosteten deutschlandweit im Oktober 4,16 €/kg SG.
Schlachtfärsen
Am Schlachtfärsenmarkt waren seit September einige Preiseinbußen zu verzeichnen. Seit Jahresbeginn lagen die Preise für Schlachtfärsen (E-P) im Land fast durchgehend zwischen 3,50 und 3,60 €/kg SG, Anfang November wurde mit 3,44 €/kg SG jedoch ein neuer Tiefpreis in diesem Jahr erreicht. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die steigenden Schlachtzahlen.
Aufgrund des Weideabtriebs kam es zu einem wachsenden Marktaufkommen an schlachtreifen Färsen. Insgesamt ist der Markt derzeit jedoch ausgeglichen und geprägt von stabilen Auszahlungspreisen. Die Färsenpreise liegen bislang nur 10 ct/kg unter dem Vorjahr.
Bio-Färsen (E-P) erlösten deutschlandweit im Oktober 4,16 €/kg SG.
Schlachtkühe
Die Schlachtkuhpreise verliefen in den vergangenen Wochen zunächst weiter rückläufig. Mit dem reichlicher werdenden Angebot und der verhaltenen Nachfrage gaben die Preise seit Juli um knapp 50 ct/kg nach. Bis Ende November 2014 wurden deutschlandweit 2,8 % mehr Kühe geschlachtet. Preislich liegen die Schlachtkuhpreise in 2014 bis KW 47 in Baden-Württemberg 30 ct/kg unter dem Vorjahr.
Das Angebot an Schlachtkühen nimmt in der Tendenz auch aktuell noch weiter zu. Dennoch scheint sich der Markt langsam zu stabilisieren. In der vergangenen Woche konnten erstmals wieder positive Preisentwicklungen verzeichnet werden.
Bio-Schlachtkühe (E-P) kosteten deutschlandweit im Oktober 2,97 €/kg SG.
Kälber
Aufgrund der schlechten Bullenpreise stehen genügend Schlachtkälber zur Verfügung. Der Bedarf zieht zwar wie üblich in der Vorweihnachtzeit an, es bedarf aber kaum Preisaufschlägen, um genügend Schlachttiere aufzutreiben. Derzeit wird im Meldegebiet für Schlachtkälber 5,11 €/kg SG (E-P) bezahlt.
Die Preise für schwarzbunte Bullenkälber sind weiter auf niedrigem Niveau. Bei einem großen Angebot an schwarzbunten Kälbern und einer eher verhaltenen Nachfrage haben sich die Preise seit August auf unter 50 €/Kalb eingependelt. Gesucht sind Tiere mit guten Masteigenschaften. Schwächere Kälber sind teilweise kaum noch zu vermarkten.
Verschärft wurde die Situation seit Juli durch restriktive Veterinärmaßnahmen der Niederlande zum Schutz vor dem Bovinen Virus-Diarrhoe (BVD) des Typs 2. Davon waren 64 Landkreise in 12 Bundesländern betroffen. Am 29.9. wurde das Importverbot unter Bedingungen aufgehoben, dies führte aber zu keinerlei Entlastung des Marktes.
Bei Fleckvieh-Bullenkälbern hat sich in den letzten Jahren ein typischer saisonaler Preisverlauf mit einer engen Bindung an die erzielbaren Bullenpreise etabliert. Bei einem Schlachtalter von stark 1,5 Jahren sind die Mäster im Winterhalbjahr nicht mehr bereit, hohe Preise für Fleckvieh-Bullenkälber zu bezahlen.
Die in den letzten Jahren rückläufigen Jungbullenpreise schlagen voll auf die Kälberpreise durch, so dass 2014 deutlich weniger als in den Vorjahren erzielt werden konnte. Bei 4 €/kg LG scheint allerdings die Schmerzgrenze der abgebenden Betriebe erreicht zu sein, so dass in den letzten Wochen relativ stabile Preise beobachtet werden konnten.
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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