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14.06.2013 | 09:21 | Bienenseuche 

Amerikanische Faulbrut in Niedersachsen erfolgreich bekämpft

Oldenburg - Die Amerikanische Faulbrut (AFB) ist eine hochansteckende Bienenseuche, die zum Totalverlust von Bienenvölkern bei Imkern führen kann.

Bienengesundheit
(c) proplanta
In Niedersachsen gehören flächenhafte Ausbrüche dank des erfolgreichen Monitorings des LAVES-Instituts für Bienenkunde in Celle und der nachhaltigen Sanierung von infizierten Bienenvölkern der Vergangenheit an. „Damit hat die Amerikanische Faulbrut für die Imker in Niedersachsen ihren Schrecken verloren", sagt Werner von der Ohe, Leiter des Celler Instituts.

Die erfolgreiche Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut beruht auf drei Säulen: 1. der Frühdiagnose über den Sporennachweis in Futterproben, 2. dem Bienenzuchtberatungsdienst des LAVES und 3. der Sanierung der Bienenvölker im Falle von AFB anstelle der Abtötung.

Die Frühdiagnose ermöglicht es, den Erreger bereits kurz nach der Infektion und vor Ausbruch der Krankheit zu entdecken. Ein wesentliches Element der Frühdiagnose ist das AFB-Monitoring, bei dem seit 2004 eine jährliche, systematische Untersuchung von ca. 10 % der Imkereien in Niedersachsen durchgeführt wird.

Das Monitoring ist ein wesentlicher Beitrag, um einen AFB-Ausbruch zu verhindern, da hiermit die Verbreitung des Faulbruterregers erfasst wird und frühzeitig in das Infektionsgeschehen eingegriffen werden kann. In den Jahren 1999 bis 2003 wiesen über 25 % aller untersuchten Futterproben den Faulbruterreger auf. 2012 waren nur noch knapp 8 % der 4412 Proben (inkl. Sperrgebietsproben) positiv.

Der Krankheitserreger lässt sich allerdings nicht völlig verbannen. Vereinzelt kommt es auch in Niedersachsen zu Krankheitsausbrüchen. Gleichwohl sind heutzutage die Seuchenherde meistens klein und begrenzt auf wenige Bienenvölker bzw. Imkereien. Im Falle eines Ausbruchs leisten die Imkerfachberater des Bieneninstituts Beratung über notwendige Sanierungsmaßnahmen. Ziel der Sanierung ist die Rettung der befallenen Bienenvölker und die schnellstmögliche Aufhebung der Sperrgebiete.

Bei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, die ausschließlich die Brut der betroffenen Bienenvölker befällt. Die erwachsenen Bienen können nicht angesteckt werden, sind aber an der Sporenverbreitung beteiligt. Reservoir für die Krankheitserreger sind vernachlässigte Bienenstände ebenso wie Bienenvölker, in denen die Krankheit über längere Zeit nicht erkannt wurde, sowie Importhonig. Die Krankheit ist für den Menschen ungefährlich, der Honig kann ohne jede Einschränkung auch weiterhin verzehrt werden.

Die Faulbrut gibt es vermutlich schon so lange wie es Honigbienen gibt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Erkrankung, die auch als „bösartige Faulbrut" bezeichnet wurde, erstmalig durch den amerikanischen Wissenschaftler G. F. White beschrieben und trägt seither den Namen „Amerikanische Faulbrut". (PD)
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