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10.01.2011 | 11:49 | Dioxin-Skandal 
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Anne-Will-Talkshow zu Futtermitteln - ohne Bauern und Branchenexperten

Bienenbüttel/Hamm - Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) übt Kritik an der ARD-Talkshow „Anne Will“ zum Dioxinskandal, zu der man weder betroffene Landwirte noch Futtermittel-Branchenexperten eingeladen hatte.

Futtermittel
Stattdessen hätten sich Lobbyisten der Agrarindustrie wie der Geflügelindustrie-Vertreter Thomas Janning und der Ex-Agrarminister und Handelslehrer Karl-Heinz Funke als „Landwirte“ gerieren und die Verhältnisse in der Agrarfabriken schönreden dürfen. Es sei nicht hinnehmbar, wenn Janning als Geschäftsführer des Geflügelwirtschaftsverbands von den bereits intensivst überprüften Landwirten noch „mehr Eigenkontrolle der Landwirte“ beim Mischfutter verlange und gleichzeitig die Futtermittel-Panschereien und Kontrolldefizite in der Futtermittelbranche auf angebliche Einzelfälle reduziere. Es sei ebenso unerträglich, wenn Ex-Agrarminister Funke, der seinerzeit gerade wegen seiner eklatanten Versäumnisse beim BSE-Futtermittelskandal entlassen wurde, nunmehr wieder als Gesundbeter der Agrarindustrie aus der Versenkung hervorgeholt werde.

Der AbL-Agrarindustrieexperte Eckehard Niemann bewertete es als „unverschämt, dass Vertreter der agrarindustriellen Geflügellobby, die bis zuletzt die Käfighaltung der Legehennen verteidigte, deren Abschaffung nunmehr als ihr Werk hätten verkaufen wollen.“ Abstrus seien auch die Beteuerungen von Ex-Agrarminister Funke, man habe erst nach neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft die eklatanten Tierschutzmängel bei der agrarindustriellen Tierhaltung, der Schlachtung und der Ferkelkastration erkennen können. Auch Funkes Behauptung, die in Deutschland abgebauten Hennen-Käfige würden nun in Osteuropa wieder aufgebaut, sei angesichts des europaweiten Käfigverbots ab 2012 lediglich als „ein unbelehrbares Festhalten an agrarindustriellen Qualhaltungs-Strukturen“ zu werten.

Die AbL forderte die ARD auf, bei künftigen Talkshows mehr auf eine fundierte Auseinandersetzung statt auf Klamauk zu setzen und begrüßte die Aufforderungen der Studiogäste Karen Duve, Christian Rach und Peter Hahne, sich beim Einkauf und politisch stärker für eine artgerechte Tierhaltung auf transparenten bäuerlichen Betrieben einzusetzen. Die Demonstration „Wir haben es satt“ gegen Gentechnik, Tierfabriken und Export-Dumping am 22. Januar in Berlin aus Anlass der „Grünen Woche“ biete dazu eine passende Gelegenheit. (AbL)
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Kommentare 
Christa Rust schrieb am 11.01.2011 01:11 Uhrzustimmen(56) widersprechen(83)
Warum die schlechteste Sendung und Klamauk? Wenn die Runde angesichts der gezeigten Bilder betroffen waren und ihre Scham darüber kund taten, wie Mensch mit Tieren umgeht, kann man wahrlich nicht von Klamauk reden.
M. Bollinger schrieb am 10.01.2011 18:51 Uhrzustimmen(123) widersprechen(82)
Die gestrige Sendung "Anne Will" war wohl die schlechteste, die es je gab. Das Thema wäre wohl nicht uninteressant gewesen aber wohl komplett am Thema vorbei. Schlachtung wohl bekannt und schon oft komentiert, eklige Bilder, die bereits gesendet, aber interessant wäre gewesen zu erklären wie das Gift in die Nahrungsmittel kommt und welche Folgen, aber dazu waren auch keine Experten anwesend. Undiszipliniertes Verhalten der Teinehmer so dass Frau Will die Leitung vollkommen verlor. Schade um die Sendung.
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