Von Beginn der Erfassung 2011 bis 2017 habe sich die Gesamtmenge von 1.706 auf 733 Tonnen mehr als halbiert, teilte das Bundesamt für
Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (
BVL) am Montag mit. Allerdings habe es Zuwächse zum Beispiel bei einer Antibiotikaklasse gegeben, die für den Einsatz beim Menschen als besonders wichtig gilt - den sogenannten Fluorchinolonen, die zu den Reserveantibiotika gezählt werden.
«Die gestiegene Anwendung von sogenannten Reserveantibiotika, bei denen mit gleicher Menge viel mehr Tiere behandelt werden können, ist höchst dramatisch», erklärte der Grünen-Experte für
Agrarpolitik Friedrich Ostendorff. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hingegen erklärte: «Der Trend ist positiv: Seit 2011 hat sich die Menge von Antibiotika, die Großhändler und Unternehmen an
Tierärzte abgaben, deutlich verringert.»
Keine Angaben gab es zunächst zu der Frage, wie sich die Gesamtzahl der Tiere in der Tierhaltung im Beobachtungszeitraum entwickelte. Durch den unsachgemäßen Einsatz von
Antibiotika können sich resistente
Keime bilden, gegen die kaum noch ein Medikament wirkt.
Antibiotikaresistente Bakterien und Resistenzgene können zwischen Mensch und Tier übertragen werden. Nach Schätzungen gibt es in Deutschland zwischen 1.000 und 4.000 Todesfälle pro Jahr durch antibiotikaresistente Erreger.