Das unter den Erwartungen liegende Frischfleischgeschäft wird einerseits dem (witterungsbedingt) flauen Grillfleischabsatz und andererseits einem verringerten Schweinefleischkonsum zugeschrieben. Ein in Deutschland beginnendes Liebäugeln mit einer Aufwärtstendenz wurde von den Schlachtbetrieben heftig abgewehrt, wodurch die Notierung letztendlich unverändert blieb.
Aus Sicht der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) verläuft die Preisentwicklung unbefriedigend. Dass die Notierung die vierte Woche in Folge unverändert bleibt, wurde von den Mästern sehr enttäuscht zur Kenntnis genommen. "Ob der Rückenwind für eine Aufwärtsbewegung bei der nächsten Notierung reicht, müssen die nächsten Tage zeigen", stellt die ISN zu den Marktausichten fest.
Österreich: Angebotsüberhänge zur Gänze abgebaut
In Österreich konnte erstmals seit einigen Wochen der Angebotsüberhang zur Gänze abgebaut werden. Während die Schlachtbranche mit dem Inlandsgeschäft nur bedingt zufrieden ist, wird von dem einen oder anderen guten Exportgeschäft Richtung Asien berichtet. Das frische Angebot, das auf gut durchschnittlichem Niveau liegt, dürfte auch diese Woche vollständig platziert werden können, betont man bei der Schweinebörse. Vor diesem Hintergrund wurde mit den Abnehmern ein unveränderter Preis fixiert. Der Mastschweine-Notierungspreis bleibt somit diese Woche stabil bei EUR 1,49 (Berechnungsbasis: EUR 1,39 je kg).
"Das aktuelle Preisniveau scheint auf gutem Fundament zu fußen. Der für eine Aufwärtsbewegung erforderliche Rückenwind ist zurzeit noch eher ein laues Lüftchen", fasst Johann Schlederer von der Schweinebörse die Marktlage ähnlich wie die deutschen Kollegen zusammen.
EU-Schweinefleischexport boomt
Nach Angaben der EU-Kommission konnte die Union ihre Schweinefleischexporte von Jänner bis April 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28,5 % auf 974.300 t steigern. Nahezu 28 % des europäischen Schweinefleisches oder 271.200 t (+8 %) landen auf dem russischen Markt. Es folgen Hongkong mit 163.000 t (+25 %) und Südkorea mit 83.200 t (+141 %). Immer interessanter wird der chinesische Markt für Schweinefleischprodukte aus der EU. Im ersten Jahresdrittel konnten 74.000 t dort abgesetzt werden. Das sind 32 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf der Importseite gibt es einen klaren Abwärtstrend: Gegenüber 2010 wurde von Jänner bis April um 33,5 % weniger Schweinefleisch eingeführt. Die wichtigsten Herkunftsländer sind die Schweiz, Chile und Kroatien. (BMLFUW/AIZ)
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