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13.08.2018 | 09:22 | Eiweißfuttermittel 

Bayern: Anteil an importiertem Soja abnehmend

München - Bayerns Landwirte setzen in der Tierhaltung immer stärker auf Futtermittel aus heimischer Erzeugung.

Futtermittelproduktion
(c) proplanta
Die Soja-Importe für die Landwirtschaft seien in den vergangenen sieben Jahren von 800.000 auf 500.000 Tonnen gesunken, teilte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) mit. Im selben Zeitraum verdoppelte sich die Anbaufläche von Futterpflanzen wie Luzerne, Ackerbohnen, Erbsen und Soja auf über 60.000 Hektar. Einen Schub gab es heuer bei Soja. Der Anbau wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent auf 12.400 Hektar.

Die Ministerin sieht in der Entwicklung einen Erfolg der 2011 gestarteten bayerischen Eiweißinitiative. Damit will der Freistaat die Eigenversorgung der Bauern verbessern und so zur Erzeugung gentechnikfreier Lebensmittel beitragen. «Mit einer gezielten Anbau- und Fütterungsberatung haben wir bei unseren Landwirten in den vergangenen Jahren intensiv für den Einsatz heimischer Futtermittel geworben», sagte die Ministerin. «Das war ausgesprochen erfolgreich.»

Laut Kaniber ging der Anteil von importiertem Sojaschrot in der Rinderfütterung seit 2011 um 220.000 Tonnen zurück - rund 50 Prozent. Auch Schweine bekommen weniger Import-Soja. Der Rückgang beträgt hier 20 Prozent (80.000 Tonnen). Kompensiert wurden die Mengen durch heimischen Rapsschrot, eiweißsparende Fütterungsstrategien, effizientere Grünland-Nutzung und mehr heimische Eiweißpflanzen.

Seit dem Start der Eiweißinitiative hat der Freistaat rund 7,4 Millionen Euro für Forschungs- und Beratungsprojekte bereitgestellt. Die Mittel seien gut angelegt, sagte Kaniber. Die heimische Erzeugung verringere die Abhängigkeit von Importen, stärke regionale Wirtschaftskreisläufe und diene dem Klimaschutz.
dpa/lby
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