«Wir gehen derzeit davon aus, dass es ein bisschen mehr ist», sagte die Sprecherin des Internationalen Bodensee-Fischereiverbands, Anita Koops, am Samstag in Friedrichshafen. Bei
Hochwasser spülen die Zuflüsse des Bodensees mehr wichtige Nährstoffe ins Wasser. Vor allem von den Felchen dürfte es in diesem Jahr etwas mehr geben. Sie sind für die Bodensee-Fischer besonders wichtig - und machen den Angaben zufolge 70 Prozent des Ertrags aus.
Die Berufsfischer am
Bodensee kämpfen seit Jahren mit schlechten Fangergebnissen. Aus ihrer Sicht führt der niedrige Nährstoffgehalt im See zu einer geringen Nahrungsmenge für die Tiere - dadurch ist auch der Bestand an Felchen stark eingebrochen.
Im vergangenen Jahr lag der
Ertrag der Berufsfischer am Obersee - dem größeren Teil des Sees - mit 326 Tonnen etwa ein Viertel über dem des Jahres zuvor. Grund für die Zunahme war auch damals Hochwasser. Im langjährigen Vergleich liegen die Fänge den Fischern zufolge auf niedrigem Niveau.
Baden-Württembergs
Agrarminister Peter
Hauk (
CDU) hatte sich angesichts sinkender Bestände im vergangenen Jahr für Zuchtanlagen im Bodensee ausgesprochen. Das lehnen die Fischer jedoch ab. «Wir sind nicht bereit, den Bodensee als Forschungsobjekt zu missbrauchen», sagte Koops. Netzgehege bergen ihrer Ansicht nach Risiken wie etwa Krankheiten.