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07.08.2007 | 07:58 | Maul- und Klauenseuche 

Bundesregierung sieht keine Seuchengefahr - Entwarnung in Ländern

Berlin - Die Bundesregierung sieht nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in England keine Gefahr für Deutschland.

Bundestag
(c) proplanta
«Es besteht derzeit kein Anlass zur Sorge», sagte Agrarstaatssekretär Gerd Müller (CSU) am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Kein Tier, das aus England nach Deutschland gebracht wurde, weist bisher die Seuche auf, ergab eine Telefonkonferenz der «Task Force Tierseuchen» von Bund und Ländern. 39 Schafe und ein Rind sowie zwei Zootiere stehen unter Beobachtung. Mehrere Bundesländer gaben Entwarnung. Weitere Testergebnisse werden an diesem Dienstag erwartet. Die EU-Kommission stoppte alle Exporte von frischem Rind-, Schweine-, Schaf- und Ziegenfleisch aus Großbritannien.

«Es gibt bisher keine Anzeichen, dass die aus Großbritannien eingeführten Tiere das Virus MKS in sich tragen», sagte ein Sprecher des Bundesagrarministeriums. Er gab Entwarnung für ein Rind, das nach Schleswig-Holstein geliefert worden war und für Schafe in Rheinland-Pfalz. Alle betroffenen Höfe würden beobachtet. Alle Tiere stammen nach Ministeriumsangaben aus Gebieten, die mehr als 100 Kilometer vom Ausbruchsort im südenglischen Surrey entfernt sind. Die 39 Schafe seien an neun Betriebe geliefert worden - an drei Betriebe in Hessen, je zwei in Bayern und und Niedersachsen sowie je einen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Zwei Tiere seien an den Dresdner Zoo gegangen.

Die Tierseuchenexperten der «Task Force» von Bund und Ländern sahen eine Stabilisierung der Lage in Großbritannien. Das gebe Anlass zur Hoffnung, dass die Seuche lokal begrenzt sei, sagte der Ministeriumssprecher. Bei Milch, Milchprodukten und Fleisch drohe aber auch bei einer Einschleppung keine Gefahr für Verbraucher. Das Agrarministerium riet Touristen aus England zu Wachsamkeit. Der Deutsche Bauernverband forderte die Betriebe dazu auf, vor allem zugekaufte Tiere auf Fieber, Blasen an Maul, Klauen und am Euter sowie geringere Fresslust hin zu untersuchen.

Schleswig-Holstein gab für ein Rind aus Schottland Entwarnung. In Rheinland-Pfalz hob das Umweltministerium die Sperrung für einen Betrieb mit Schafen aus England auf. Das hessische Umweltministerium hatte für drei Betriebe mit 18 Schafen aus England keine Hinweise auf einen Ausbruch. In Niedersachsen waren ebenfalls bisher keine Tiere betroffen. Englische Schafe waren nach dpa-Informationen an Betriebe in der Region Osnabrück und nach Northeim geliefert worden. Auch Bayern und Nordrhein-Westfalen haben bisher keine Hinweise auf eine Seuche.

Die Maul- und Klauenseuche war auf einer Farm in Südengland ausgebrochen. Die Untersuchung eines nahen Labors der US-Pharmafirma Merial Animal Health ergab nach Firmenangaben bislang keine Beweise für eine Verbindung mit dem Ausbruch. Das Bundesagrarministerium geht nicht davon aus, dass in Deutschland ein Virus aus einem Labor entweichen und eine Seuche auslösen könnte. Die Seuche ist für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen hoch ansteckend, für Menschen aber ungefährlich.

In Deutschland war die MKS zuletzt 1988 in Niedersachsen aufgetreten. Damals entwich ein Virus aus einem Impfstoffwerk. Der FDP-Agrarpolitiker Hans-Michael Goldmann forderte eine Sicherheitsüberprüfung aller Labors in Europa, die mit Erregern für Impfstoffe gegen MKS oder Vogelgrippe arbeiten. (dpa) 
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