Wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte, wurden im Juni rund 1,18 Millionen Tiere geschlachtet, 14,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Auch mit Blick auf die Vormonate seien die Werte deutlich gesunken: Im Vergleich zum Mai sei die Zahl der
Schlachtungen um 9 Prozent, zum April um 19,6 Prozent zurückgegangen.Grund sind laut Statistischem Landesamt vor allem Schließungen von Schlachthöfen in den Regierungsbezirken Münster und Detmold. So wurden im Regierungsbezirk Detmold laut dem Landesamt im Juni etwa 46 Prozent weniger Schweine geschlachtet als im Mai.
Nach dem massenhaften Anstieg von Corona-Infizierten in einem Schlachtbetrieb von Westfleisch in Coesfeld Anfang Mai und bei
Tönnies in Rheda-Wiedenbrück im Juni hatte sich in den Ställen der Mäster ein
Schweinestau gebildet. Die Kreise Coesfeld und Gütersloh hatten die Betriebe aus Infektionsschutzgründen vorübergehend geschlossen. Die Landwirte musste die Tiere über Wochen länger im Stall halten und sich nach Alternativen bei den Schlachthöfen außerhalb von Nordrhein-Westfalen umgucken.
Westfleisch und Tönnies zählen bundesweit zu den größten Schlachtbetrieben. Allein bei Tönnies am Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück durften laut Genehmigung der Behörden vor der Schließung bis zu 30.000 Schweine am Tag geschlachtet werden. Je nach Marktlage waren es allerdings mit rund 25.000 weniger. Derzeit sind die Kapazitäten wegen erhöhter Hygienevorschriften noch begrenzt. Tönnies schlachtet nach der Wiederaufnahme des Betriebs mit nur einer Schicht maximal 10.000 Schweine am Tag.