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04.10.2010 | 06:09 | Legehennenhaltung  

Deutsche Eierwirtschaft wehrt sich gegen Aufweichung der Übergangsfrist

Berlin -   Im Rahmen des jüngsten Treffens der International Egg Commission, einem internationalen Zusammenschluss von Akteuren der Eierbranche, in Prag, traf sich auch die europäische Eierwirtschaft.

Eier
(c) proplanta
Dem Treffen voraus gegangen, waren umfangreiche Beratungen in Brüssel. Hierbei ging es maßgeblich um den europäischen Ausstieg aus der konventionellen Käfighaltung. „Es ist für uns als deutsche Eierwirtschaft unerträglich, wie von einzelnen Produktionsländern, maßgeblich aus Südund Osteuropa versucht wird, die gesetzlich geregelte Übergangsfrist aufzuweichen und zu verlängern“ zeigt sich Dr. Bernd Diekmann, Vorsitzender des Bundesverband Deutsches Ei (BDE) und Vizepräsident des ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft, verärgert über die Beratungen.


Verbot der herkömmlichen Käfighaltung muss auch für Eiprodukte gelten

Mit der EU-Hennenhaltungsrichtlinie war 1999 der europäische Ausstieg aus der herkömmlichen Käfighaltung beschlossen worden. So hat Deutschland bereits zum 1.1.2010 diese nicht tiergerechte Haltungsform frühzeitig abgeschafft. Im europäischen Ausland soll dies bis zum 1.1.2012 erfolgen. „Hier wird eine Diskussion mit völlig abstrusen Argumenten geführt, mit dem Zweck, weiterhin Eier in konventionellen Käfigen produzieren zu können, die dann maßgeblich zur Herstellung von Eiprodukten genutzt werden,“ prangert Diekmann die derzeitige Situation an. So werden rund ein Drittel der erzeugten Eier, die immer noch aus herkömmlicher Käfighaltung stammen, an die Eiprodukteindustrie geliefert. Diese Wettbewerbsverzerrung sei nicht hinnehmbar und daher eine Aufweichung der Übergangsfrist absolut inakzeptabel, äußert sich Diekmann.


Mehr Verbraucherschutz durch Branchenkommunikation pro Deutsches Ei

Mit enormem finanziellen Aufwand von über 500 Millionen Euro hat die deutsche Eierwirtschaft ihre Umstellung vollzogen und damit eindrucksvoll bewiesen, dass eine Abkehr von der herkömmlichen Käfighaltung auch unter hohem Zeitdruck möglich ist. Der Umstand, dass damit in Deutschland nur noch Eier in modernen und tiergerechten Haltungssystemen erzeugt werden, soll dem Verbraucher nun mit durch die Branche entwickelten Kommunikationsmaßnahmen vermittelt werden. So soll die deutsche Herkunft beispielsweise nicht nur am Erzeugercode, der auf das Ei aufgedruckt ist, erkennbar sein, sondern im Sinne eines aktiven Verbraucherschutzes schon an der Eierverpackung feststellbar sein. Der dem ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft angeschlossene Bundesverband Deutsches Ei (BDE) setzt dabei nicht auf eine zeitnahe Änderung der Vermarktungsnorm, sondern geht den Weg einer schnellen, wirtschaftsgetragene Lösung. Die BDE-Mitgliederversammlung hat die Konzeption dieser gemeinschaftlich getragenen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bereits verabschiedet. Nach Abklärung der letzten organisatorischen Details soll spätestens zum Januar 2011 mit den ersten Maßnahmen begonnen werden. (ZDG)
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