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28.06.2010 | 11:00 | Wochenrückblick Eier & Geflügel KW 25/2010 
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Eiermarkt weiter auf Talfahrt

Eppingen/Hohenheim - Erneut kam der Eiermarkt in KW 25 unter Druck. 

Eiermarkt

Es wurden alle Sorten und Gewichte - wieder  mit Ausnahme der Gewichtsklasse XL - dringend angeboten. Dadurch ging der Eierpreis noch weiter nach unten. Die Eiproduktenindustrie ist wohl auch relativ gut versorgt mit Ware, so dass auch von dieser Seite keine Entspannung der Lage zu erwarten ist.

Wenn die sommerlichen Temperaturen jetzt in Deutschland Einzug halten sind Qualitätsprobleme - gerade bei Eiern von alten Legehennen - absehbar. Ein oder zwei Wochen Kaufzurückhaltung seitens der Eiproduktenindustrie wirken sich hier ganz schnell aus.

Ein großer deutscher Legehennenvermehrer hat letzte Woche bestätigt, was viele in der Branche schon vermutet hatten: Jedes verfügbare Brutei der letzten 12 Monate wurde gebrütet. Daraus lässt sich schließen, dass die Eiererzeugung in Deutschland wohl doch nicht so massiv eingebrochen ist, wie noch vor ein paar Wochen allgemein angenommen wurde. Dies erklärt auch den aktuellen Druck am Eiermarkt. Speziell unsere Nachbarn in den Niederlanden haben wohl ganz massiv Legehennenbestände aufgebaut.

In der Eiernot um die Weihnachtszeit herum haben viele Packstellen langfristige Lieferverträge zu hohen Preisen mit Eiererzeugern abgeschlossen. Diese Verträge würden die beteiligten Packstellen heute so mit Sicherheit nicht mehr abschließen.

Vor Jahren gab es, nach dem Ausbruch der Geflügelpest in den Niederlanden, eine ähnliche Situation: Wochenlang gab es Eier dem Gefühl nach nur auf Zuteilung; viele Packstellen agierten damals ähnlich wie heute. Die Folge war eine Marktbereinigung, da viele beteiligte Packstellen dieses Auseinanderklaffen der Preise nicht ausgleichen konnten. Damals sprach man vom „Packstellensterben“, was natürlich auch für die betroffenen Eiererzeuger erhebliche Folgen hatte, da die teureren Verträge plötzlich wertlos waren. Ob sich Geschichte wiederholt aufgrund des aktuellen Marktgeschehens?      


Geflügel: Feste Tendenzen am Geflügelmarkt

Die Nachfrage nach Geflügelfleisch läuft flott. Der Absatz von grillfähigen Artikeln hat sich weiter belebt. Der Tendenzpfeil ist klar nach oben gerichtet. Die jüngsten Preisanhebungen auf Großhandelsebene hatten sowohl am Hähnchen- als auch am Putenmarkt durchweg Bestand.

Infolge der durch die laufende Fußballweltmeisterschaft vermehrten privaten Grillaktivitäten stehen derzeit frische Geflügelteile im Vordergrund des Interesses der Verbraucher. Profitieren kann hiervon insbesondere der Brustfleischsektor. Hier gab es zuletzt die deutlichsten Preisaufschläge.

Obwohl die deutsche Produktion speziell am Hähnchensektor deutliche Wachstumstendenzen zeigt, kann es in Teilbereichen zu Engpässen in der Versorgung kommen. Der Absatz des übrigen Geflügelsortiments läuft ebenfalls lebhaft.

Bei Rotfleischartikeln von der Pute war die Entwicklung zuletzt aber saisonal verhaltener. Marktbeteiligte rechnen mit einer fortgesetzt flotten Nachfrage im Rahmen der Grillsaison. (Gh)

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Kommentare 
EPetras schrieb am 29.06.2010 11:16 Uhrzustimmen(20) widersprechen(70)
Als ich "Fußball" las, hoffte ich einen Augenblick lang, da würde sich endlich einmal jemand mti den Fußballenschäden der leidenden Mastgeflügeltiere beschäftigen! War wohl nur ne falsche Hoffnung... Bleibt zu hoffen, dass die Verbraucher irgendwann mal aufwachen. Oder die EU keine Lust mehr hat, den X-ten Fonds für vermeidbare Seuchen aufzulegen, die sich in den Massenbetrieben so "schön" entwickeln!
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