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28.06.2020 | 04:01 | Fleischeinfuhren 

EU-Rindfleischimporte um mehr als ein Fünftel gesunken

Brüssel - Der Corona-Lockdown und geringere Bezugsmengen aus dem Vereinigten Königreich haben die Rindfleischeinfuhren der Europäischen Union im ersten Jahresdrittel 2020 deutlich sinken lassen.

Rindfleischimport EU 2020
Rindfleischeinfuhren der Europäischen Union im ersten Jahresdrittel 2020 deutlich gesunken. (v) proplanta
Wie aus Daten der Brüsseler Kommission hervorgeht, gelangten von Januar bis April dieses Jahres insgesamt 123.320 t Rindfleisch einschließlich Nebenerzeugnissen auf den EU-Binnenmarkt; das waren 35.150 t oder 22,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

Nicht so deutlich ging es mit den Importausgaben nach unten, die mit 659 Mio. Euro um 14,8 % unter dem Vorjahresniveau lagen. Rund die Hälfte des EU-Einfuhrrückgangs bei Rindfleisch war auf geringere Lieferungen aus dem neuen Drittstaat Großbritannien zurückzuführen. Die über den Ärmelkanal in die 27 Mitgliedstaaten verkaufte Menge fiel mit 38.300 t um 18.120 t oder fast ein Drittel geringer aus als in der Vorjahresperiode.

Aber auch nahezu alle anderen wichtigen Anbieter verzeichneten Absatzeinbußen auf dem Binnenmarkt. So nahm die aus Brasilien und Argentinien bezogene Menge an Rindfleisch im Vorjahresvergleich jeweils um gut ein Zehntel ab, und die Lieferungen aus Uruguay brachen um mehr als 23 % ein. Zudem mussten die USA und Australien Absatzeinbußen von 18 % beziehungsweise 22 % hinnehmen.

Lediglich die nicht allzu bedeutenden Importe aus Neuseeland blieben mit 2.270 t stabil. Bei den EU-Rindfleischexporten einschließlich der Lebendausfuhren war gegenüber dem ersten Jahresdrittel 2019 ein Minus von 8,2 % auf 348.660 t zu verzeichnen; die daraus resultierenden Ausfuhreinnahmen verringerten sich um 7,4 % auf 1,16 Mrd. Euro. Maßgeblich dafür waren die Einbußen im Geschäft mit Großbritannien, das mengenmäßig um 35.830 t oder 23,0 % rückläufig war.

Zweitwichtigster Abnehmer für Rindfleisch beziehungsweise Schlachtnebenerzeugnisse war Hongkong mit nahezu unverändert 17.520 t. Eine deutliche Zunahme von 28,6 % auf 15.970 t war bei der Rindfleischausfuhr nach Ghana festzustellen. Die um 13,4 % geringeren Exporte nach Algerien sowie das Lieferminus von 29,1 % bei Israel ergaben sich aus der gesunkenen Lebendausfuhr von Rindern. Dagegen haben sich die EU-Rindfleischverkäufe nach China nach der Marktzulassung mehrerer EU-Anbieter auf 10.360 t mehr als verdoppelt.
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Rindfleischhandel der EU Januar bis April 2020
AgE
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