Gut gehende Exporte in Drittstaaten, wie zum Beispiel Südkorea, sowie die durch die EU geförderte Private Lagerhaltung (PLH) führen dazu, dass Frankreich, Dänemark und Spanien zirka 3 bis 4 Cent zulegen. Aus Deutschland, wo die Notierungen unverändert bleiben, wird von einer etwas schwächer gewordenen Fleischnachfrage berichtet. Auch die Exporte aus deutschen Landen liegen noch deutlich unter dem Niveau, das vor dem Dioxinskandal zwischen Moskau und Tokio abgesetzt wurde.
Wie die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilte, rechnen die deutschen Marktbeteiligten in dieser Woche mit einer weiterhin stabilen Situation und festen Auszahlungspreisen. Für die Schlachtwoche vom 11. bis zum 17.02. nennt die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) einen unveränderten Schweinepreis von EUR 1,42 je kg. Er bezieht sich auf ein Standardschwein (56% Muskelfleischanteil, Euro-Referenz-Maske, frei Eingang Schlachtstätte). Nach Angaben der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) werden die angebotenen Stückzahlen an schlachtreifen Tieren auch in der laufenden Woche zügig vom Markt aufgenommen. Aus heutiger Sicht sei mit leicht ansteigenden Preisen zu rechnen, so die ISN.
Österreich: Angebot und Nachfrage ausgewogen
In Österreich zeigt sich die Schlachtbranche mit der aktuellen Marktlage zufrieden. Alle Absatzrichtungen, national und international, werden als überdurchschnittlich gut charakterisiert. Das Angebot an frischen Schlachtschweinen für diese Woche ist größer als zuletzt, entspricht aber den Bestellmengen seitens der Schlachtbetriebe. Vor diesem Hintergrund wurde der Mastschweine-Notierungspreis der Schweinebörse auf unverändertem Niveau neu fixiert. Er liegt somit bei EUR 1,40 (Berechnungsbasis: EUR 1,30 je kg).
Dauer der Privaten Lagerhaltung noch unklar
Wie sich die Preise in den kommenden Tagen und Wochen im Inland entwickeln werden, ist derzeit schwer vorhersagbar und hängt mit der Ungewissheit über die Dauer der Privaten Lagerhaltung (PLH) zusammen. Diesbezüglich lässt sich Brüssel nicht in die Karten schauen. Es wird allerdings angenommen, dass das Ende der PLH näher rückt. Etwas mehr Klarheit in diese Richtung könnte am kommenden Donnerstag die Sitzung des zuständigen EU-Verwaltungsausschusses bringen. "Wenn jetzt für Deutschland die Exporttüren wieder mehr aufgehen, dürfte einer Preisstabilität aber nichts im Wege stehen", erklärt Johann Schlederer von der Schweinebörse.
Laut AMA wird die am 01.02. gestartete PLH als marktstabilisierende Maßnahme weiterhin sowohl in Österreich als auch in anderen EU-Ländern rege in Anspruch genommen. Bis vergangenen Freitag stellten heimische Lagerhalter bereits Anträge im Umfang von 1.740 t. Hochrechnungen auf EU-Ebene belaufen sich auf eine Größenordnung von 90.000 t (Stand: Freitag), wobei insbesondere Deutschland und Spanien diese Aktion mit Abstand am stärksten nutzen; größere Mengen werden auch in den Niederlanden und in Dänemark eingelagert. (BMLFUW/AIZ)