02.10.2009 | 11:32 | Fischerei
Experte: Fischquoten in staatlicher Hand lassen Cuxhaven - Die Verantwortung für die Fischfangquoten in den europäischen Gewässern muss nach Ansicht des Präsidenten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Robert Kloos, in der öffentlichen Hand bleiben. |
«Wir wären schlecht beraten, an dem jetzigen Zustand etwas zu ändern», wandte sich Kloos im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa gegen Privatisierungsdiskussionen in der Europäischen Union. «Die katastrophalen Auswirkungen einer Privatisierung sieht man ja bei den Milchquoten», sagte Kloos: «Zu einer solchen Preistreiberei darf es beim Fisch nicht kommen.»
Staatlich festgelegte und von der Fischwirtschaft in Eigenverantwortung verwaltete Quoten seien ein wesentlicher Beitrag zum Schutz der Fischbestände, sagte Kloos: «Das Bewusstsein für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen ist in der deutschen Fischwirtschaft tief verankert.» Nicht nachvollziehen könne er die Kritik deutscher Fischer, ihre Kollegen aus anderen europäischen Nationen setzten sich ungestraft über das europäische Regelwerk für den Fischereischutz hinweg.
«Unsere Kontrollen bestätigen das nicht», betonte Kloos. Die BLE ist mit drei in Cuxhaven beheimateten Fischereischutzbooten für die Kontrolle auf Nord- und Ostsee zuständig. Kloos wies auf den Preisverfall der Fänge hin: «Ein Kilo Dorsch kostet heute nur noch 62 Cent, im vergangenen Jahr lag der Preis noch bei 2,40 Euro», sagte er. Dies könne dazu beitragen, dass mancher Kleinbetrieb aufgeben müsse. Helfen könne eine «gute und geschickte eigene Vermarktung des Fanges». Die Verbraucher seien bereit, für gute Produkte im Direktverkauf auch die entsprechenden Preise zu bezahlen. «Nachhaltigkeit steht bei den Kunden hoch im Kurs», sagte Kloos. (dpa)
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