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21.12.2012 | 14:18 | Aviäre Influenza 

Geflügelinfluenza in Schleswig-Holstein aufgetreten

Bad Oldesloe - Das Wort Vogelgrippe sorgt bei Verbrauchern und Tierhaltern stets für Ängste. Ein vergleichsweise harmloser Typ des Virus ist nun auf einem Hof in Schleswig-Holstein festgestellt worden. Die Behörden geben Entwarnung. Die Weihnachtsgans könne bedenkenlos verzehrt werden.

Legehennen
(c) proplanta
Auf einem Bioland-Hof in Tangstedt bei Hamburg ist der Erreger einer für den Menschen harmlosen Form der Geflügelinfluenza aufgetreten. Vorsorglich ließen die Behörden 1.500 Tiere töten, wie der Landrat des Kreises Stormarn, Klaus Plöger (SPD), am Freitag in Bad Oldesloe sagte. Unter den Tieren seien 1.200 Legehennen und 300 Gänse gewesen. Um den Hof sei ein Sperrgebiet mit einem Radius von einem Kilometer errichtet worden. Die betroffenen Betriebe müssten ihre Tiere nun im Stall halten.

Für den Menschen sei der Virustyp H5N3 ungefährlich, betonte Plöger. «Alles, was Sie in den Kühltruhen haben, können Sie beruhigt essen», sagte der Landrat an die Adresse der Bürger. Aufgrund gesetzlicher Vorschriften wurde aber die Tötung des betroffenen Geflügelbestandes angeordnet. Damit wollen die Experten verhindern, dass sich im Laufe der Zeit das Virus verändert und dabei gefährlicher wird.

Es handele sich nicht um den Erreger der sogenannte Vogelgrippe H5N1, sondern um das sogenannte Aviäre Influenzavirus Typ A Subtyp H5N3, das für Tiere nur eine gering krankmachende Wirkung habe. Im vergangenen Jahr gab es einen Fall in Mecklenburg-Vorpommern, 2010 in mehreren Bundesländern.

Das Virus sei im Zuge einer regulären Kontrolluntersuchung nachgewiesen worden, teilte das Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holsteins mit. Die Tiere wiesen demnach zwar noch keinerlei Krankheitssymptome auf, trugen aber den Erreger in sich. Einer Risikoanalyse zufolge sei es wahrscheinlich, dass das Virus von Wildgänsen stamme, sagte Kreisveterinär Karlheinz Reisewitz. Der Virustyp wurde nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums bereits bei Stockenten in Tschechien und bei Wildvögeln in Georgien nachgewiesen.

Auf dem Bioland-Hof bei Hamburg wird seit 23 Jahren Geflügel im Freiland gehalten. Noch nie habe es einen derartigen Vorfall gegeben, sagte Geschäftsführer Rolf Winter. Die Tiere hätten keinerlei Symptome gezeigt. Nach der Desinfektion, der Entsorgung des Mists und weiterer Kontrollen könne der Hof voraussichtlich im Februar schon wieder Geflügel halten, sagte Kreisveterinär Reisewitz.
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