24.09.2013 | 08:42 | Bioaquakultur
Insektenmehl für nachhaltige FischfütterungFrick - Immer mehr Fische stammen aus Zucht. Damit die Aquakultur nachhaltig ist, darf die Fütterung der Zuchtfische weder zur Überfischung noch zur Nahrungsmittelkonkurrenz mit dem Menschen beitragen. |
(c) proplanta FiBL und Coop haben in einem gemeinsamen Projekt eine Alternative entwickelt und erfolgreich getestet: Ein eiweissreiches Mehl aus den Larven einer Fliegenart. Die europaweite Zulassung des Insektenmehls ist auf guten Wegen, wie an einer Tagung in Frick bekannt wurde.
Jährlich werden zur Fütterung von Zuchtfischen 20 Millionen Tonnen ihrer wild lebenden Artgenossen gefischt, was die Situation bezüglich Überfischung in den Weltmeeren weiter verschärft. Die Verfütterung von Soja und anderen Getreiden ist keine geeignete Alternative, da sie die Zuchtfische zu Nahrungsmittelkonkurrenten des Menschen macht.
Deshalb haben Forscher am FiBL in einem Verbundprojekt mit Unterstützung von Coop einen Versuch mit der Fütterung von Insektenmehl durchgeführt. Ihr Untersuchungsobjekt war die Larve der Soldatenfliege (Hermetia illucens). Ihr letztes Larvenstadium scheint von der Zusammensetzung her ideal geeignet für die Fischfütterung. Die Verfütterung von Lebensmittelresten an die Fliegenlarven hilft überdies, wertvolle Inhaltsstoffe statt wegzuwerfen zu veredeln.
In einem umfangreichen Versuch haben die Projektpartner Massenproduktion, Verarbeitungstechniken, Produkteigenschaften und Wirtschaftlichkeit des Insektenmehls untersucht. Die Resultate sind vielversprechend, wie sich an einer Tagung am FiBL in Frick gezeigt hat. Das vom Industriepartner Hofmann Nutrition in Bützberg hergestellte Hochleistungs-Fischfutter mit Hermetiamehl erwies sich in einem achtwöchigen Fütterungsversuch in der Biofischzucht New Valfish im Wallis als ebenbürtig punkto Wachstumsleistung, Fischgesundheit und Produktequalität.
Wie der FiBL-Projektleiter Andreas Stamer anlässlich der Tagung erklärte, ist die Zulassung von Insektenmehl für die Fischfütterung EU-weit auf guten Wegen. Stamer rechnet 2014 mit dem positiven Entscheid. (FiBL)
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