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14.08.2009 | 03:32 | Pferdezucht 

Interieurbewertung bei Pferden: An objektiven Kriterien wird gearbeitet

Bonn - Das Interieur charakterisiert in der Pferdezucht die Gesamtheit des Verhaltens, also typischerweise auftretende Eigenschaften von Rassepferden.

Interieurbewertung bei Pferden
(c) proplanta
Es ist zum Teil genetisch festgelegt und ab einem bestimmten Alter des Pferdes relativ beständig. Das Interieur geht mit in die Leistungsprüfung der Zuchtverbände ein. Besonders interessiert an den Beurteilungen sind die potenziellen Käufer: Pferde mit gutem Interieur benötigen weniger Training und sind in geringerem Maße für Reitunfälle anfällig. Derzeit gehen Eigenschaften wie Temperament, Charakter und Rittigkeit in die Wertung mit ein. Problematisch dabei ist unter anderem die ungenügende Definition der Merkmale.

 An der Universität Göttingen wird derzeit an einer objektiven Bewertungsmethode gearbeitet. Dr. Uta König von Borstel zufolge basiert sie auf validierten Verhaltenstests und beinhaltet Merkmale wie Schreckhaftigkeit, Aktivitäts- und Reaktionstyp, Sensibilität und Sozialbedürfnis. Im Zusammenhang mit Reaktionen auf den Menschen soll auch die Lernfähigkeit geprüft werden. Besonderes Augenmerk legt die Göttinger Arbeitsgruppe auf eine genaue Definition der Merkmale Objektivität, Wiederholbarkeit sowie Anwendbarkeit von statistischen Methoden.

Langfristig soll nach korrelierten, wenig trainierbaren Merkmalen gesucht werden. Das sind leicht messbare Merkmale, die in einem genetischen Zusammenhang mit den Interieureigenschaften stehen und daher indirekt Rückschlüsse auf diese Eigenschaften eines Tieres zulassen. Dr. König von Borstel erläuterte dies an einem fiktiven Beispiel: "Wenn die Ohrlänge mit der Schreckhaftigkeit korrelieren würde, könnte man leicht die Ohrlänge messen und daraus abschätzen, wie die genetische Veranlagung zur Schreckhaftigkeit des Pferdes ist."

Um den Zeitaufwand gering zu halten, sollen vorhandene Situationen im Prüfungsablauf genutzt werden. Die Notenskala umfasst die herkömmliche Skala von 1 bis 10, physiologische Parameter könnten (vor allem aus Akzeptanzgründen) hinzu genommen werden. Dr. König von Borstel ist sich sicher: "Die Ergebnisse werden für sich sprechen. Schließlich profitieren auch die besten Reiter von einem guten Interieur!" (aid)
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