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30.08.2010 | 02:32 | Kreuzungen mit Vollblütern macht die XXL-Vierbeiner noch leistungsbereiter 

Kaltblüter erweisen sich als krisenfest

Hannover - Kaltblüter sind nicht nur von ihrem Auftreten her stabile Gesellen - ihre Zucht erweist sich mit 40 neu eingetragenen Stuten und 90 registrierten Fohlen im Stammbuch für Kaltblutpferde Niedersachsen auch als ausgesprochen krisenfest.

Kaltblüter erweisen sich als krisenfest
Neben den traditionellen Rassen Rheinisch-Deutsch, Schleswiger, Schwarzwälder Fuchs, Süddeutsch und Freiberger zeigten sich der Auswahlkommission auch die Fohlen des Hannoverschen Kaltbluts Schleswiger Ursprungs, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Dabei handelt es sich um Nachkommen aus einem Zuchtversuch mit einem englischen Vollbluthengst.

Die XXL-Vierbeiner zeigen sich durch den Einfluss des Vollblüters besonders harmonisch und überzeugen durch einen überragenden Schritt. Ziele dieser Anpaarungen an leistungsgeprüfte Staatsprämienstuten sind neben schwungvollen Bewegungen auch gesunde Gelenke, eine höhere Leistungsbereitschaft und eine härtere Kondition bei den Nachwuchstieren. Zudem sind die Pferde größer und haben weniger Behang an den Beinen.

Gerade weil Kaltblüter als Freizeitpferde oft in Offenställen gehalten werden, kann die starke Behaarung der Beine Krankheiten wie der Mauke Vorschub leisten. Das typische Aussehen der Kaltblüter soll durch Rückkreuzungen mit „reinrassigen“ Schleswigern wieder hergestellt werden. „Wir streben je nach Pferd einen Vollblutanteil zwischen 6 und 20 Prozent an“, schildert Zuchtleiter Dr. Uwe Clar das Ziel des Zuchtversuchs.

Bei der Auswahl des Vollblüters hat er besonders auf den Charakter, eine gute Dressureignung und einen guten Schritt geachtet. Außerdem sollte es ein Fuchs sein, um die typische Farbe der Schleswiger zu erhalten. Trotz dieser Abkehr von der Reinzucht werden so die Gene erhalten und die Pferde für den Gebrauch verbessert. Besonders die Gespannfahrer sind von den ersten Kreuzungstieren angetan. Obwohl auch der Pferdemarkt unter der Krise gelitten hat, finden gut ausgebildete Fahrpferde immer noch ihre Abnehmer.

Pferde, die noch nicht ausgebildet sind, lassen sich derzeit nur schwer vermarkten. Das Stammbuch für Kaltblutpferde Niedersachsen e.V. ist der bundesweit einzige eigenständige Zuchtverband, der ausschließlich Kaltblutpferde betreut. Derzeit sind etwa 220 Stuten aus sieben verschiedenen Rassen in den Zuchtbüchern eingetragen. Vor etwa 60 Jahren gab es mehr als 10.000 eingetragene Kaltblutstuten in Niedersachsen, doch mit zunehmender Technisierung der Landwirtschaft verloren die „starken Pferde“ mehr und mehr an Bedeutung.

Ende der 70er Jahre stand die Kaltblutzucht im Lande fast vor dem endgültigen Aus. Der Aufschwung war nur möglich durch das Öffnen der Zuchtbuchordnung für alle Kaltblutrassen. Das Zuchtgebiet erstreckt sich nun auf die Bundesländer Niedersachsen, Hessen sowie Hamburg und Bremen. (LPD)
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