Zwar sei die Zahl der Imker und
Bienenvölker in den vergangenen Jahren gestiegen, doch bei Wildbienen schreite das
Artensterben stetig voran, sagte die Agrarexpertin der Grünen-Fraktion, Dorothea Frederking, am Mittwoch im Magdeburger Landtag. Abgeordnete von
CDU,
SPD, AfD und Linken forderten ebenfalls bessere Bedingungen für die Bienen - etwa durch mehr
Blühstreifen entlang der Felder, wo die Insekten Nahrung finden können.
Nach Angaben des Landesimkerverbands gab es Ende vergangenen Jahres 1.851 Imker mit zusammen 13.681 Bienenvölkern in Sachsen-Anhalt - ein Zuwachs von rund 400 Imkern und 3.800 Bienenvölkern seit 2013. Allerdings liegt die Bienenvölkerdichte je Quadratkilometer nur bei 0,67, der geringste Wert aller Bundesländer.
Die positive Entwicklung bei der Honigbiene als Nutztier steht dabei einem erheblichen Rückgang bei Wildbienen gegenüber: Von den rund 400 Arten im Land gelten etwa 73 Prozent als gefährdet oder sind bereits ausgestorben.
«Das Artensterben findet vor unserer Haustür statt und schreitet voran», sagte Frederking. Verantwortlich dafür sei vor allem die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln.
Die Landesregierung wolle die Zahl der Imker und Bienenvölker weiter erhöhen, sagte Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne). Die Bienenzucht werde jedes Jahr mit 176.000 Euro gefördert. Mit einem Fördersatz von 80 Prozent liege Sachsen-Anhalt an der Spitze aller Bundesländer.