Darauf deuten zumindest aktuelle Bestandszahlen des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hin. Nach vorläufigen Angaben der Luxemburger Statistiker wurden in den 14 Mitgliedstaaten, für die bereits Viehzählungsdaten vorliegen und die gut 85 % des EU-Gesamtbestandes repräsentieren, zum Zähltermin Mai beziehungsweise Juni 2015 insgesamt 138,8 Millionen Schweine gehalten; das waren rund 2,4 Millionen Stück oder 1,8 % mehr als bei der vergleichbaren Erhebung 2014. Damit hat sich der Bestandsaufbau in der Gemeinschaft - trotz niedriger
Erzeugerpreise - noch beschleunigt, denn ein Jahr zuvor hatte sich der Zuwachs auf etwa 1,4 Millionen Tiere oder 1,0 % belaufen.
Bei den EU-Zuchtsauen wird auf Grundlage der bisher vorliegenden Meldungen im Vorjahresvergleich ein Rückgang um 0,6 % auf 11,47 Millionen Muttertiere ausgewiesen. Produktionsdämpfend wird sich dies laut Marktanalysten aber kaum auswirken, denn die Sauen werden immer fruchtbarer und werfen mehr Ferkel, so dass der Produktivitätszuwachs die Abnahmerate des Bestandes mehr als ausgleichen dürfte.
Eine besonders starke Zunahme der Schweinepopulation im Vergleich zur Vorjahreszählung wurde mit 6,2 % auf fast 27,0 Millionen Tiere in Spanien festgestellt. Dort legte auch die Zahl der Zuchtsauen spürbar zu, und zwar um 2,3 %. Mehr Schweine im Stall, bei Zuwachsraten von 2,1 % bis 3,1 %, gab es laut Eurostat außerdem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Schweden und Rumänien. In Deutschland blieb der Bestand mit rund 28,1 Millionen Stück dagegen gemessen am Vorjahresniveau stabil. Weniger Schweine wurden in Polen, Irland, Großbritannien, Belgien und Österreich gezählt; die Tierzahlen verringerten sich dort gegenüber dem Frühjahr 2014 zwischen 0,7 % und 1,5 %. (AgE)