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13.09.2008 | 10:45 | Rinderhaltung 

Milcheiweiß unter die Lupe nehmen (Teil 2)

Lohmar - Grundsätzlich sollte dieser Parameter nicht isoliert betrachtet werden. Vielmehr sind Einflussfaktoren wie Genetik, Milchleistung und Laktationsstadium mit einzubeziehen.

Milcheiweiß unter die Lupe
(c) Lemmer Fullwood
Mit der automatisierten Tierbeobachtung FULLEXPERT stehen diese Daten beispielsweise kontinuierlich für jede einzelne Kuh zur Verfügung.

Den größten Einfluss auf den Eiweißgehalt der Milch hat die Energieversorgung beziehungsweise die Versorgung mit nutzbarem Rohprotein. Als Hinweise auf einen möglichen Energiemangel findet man in der Literatur Angaben über Grenzwerte, die als Anhaltspunkt dienen können. Sinkt der Milcheiweißgehalt darunter, muss die Ration hinsichtlich der Energie überprüft werden: unter 3,2 % bei einer Milchleistung von bis zu 27 kg am Tag, unter 3,0 % bei einer Leistung von 27 bis 35 kg am Tag und unter 2,8 % bei Leistungen über 35 kg pro Tag.

Der Milcheiweißgehalt kann auch als Indikator für eine Energieüberversorgung dienen. Hier schwanken die Angaben in der Literatur zwischen über 3,8 % bis über 4,1 %. Im Rahmen der Interpretation dieser Werte sollten ebenfalls tierindividuelle Parameter wie Genetik, Milchleistung und Laktationsstadium berücksichtigt werden. Daneben sollten man Merkmale wie die Körperkondition (BSC) oder auch die Messung der Rückenspeckdicke als zusätzliche Informationsquellen zum Beurteilen des Milcheiweißgehaltes und somit der energetischen Situation nutzen.

Um fütterungsbedingte Stoffwechselstörungen wie Ketose oder Azidose frühzeitig zu erkennen, bietet sich zudem die Analyse des Fett-Eiweiß-Quotienten (FEQ) an. Bei einem FEQ von unter 1,1 besteht der Verdacht auf Pansenazidose. Steigt der FEQ auf über 1,5 an, so kann dies auf eine Ketose hindeuten. Der Fett-Eiweiß-Quotient muss für jedes Einzeltier berechnet werden. Stellt man dabei fest, dass mehr als 10 % der Kühe am Anfang der Laktation zu niedrige oder zu hohe FEQ´s haben, ist dies ein sicherer Hinweis auf ein Bestandsproblem sowie auf Fehler bei der Rationsgestaltung der Trockensteher und Frühlaktierenden.


Quelle: www.lemmer-fullwood.info
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