Den vorläufigen Daten der amtlichen Statistik zufolge wurden bundesweit 23,9 Millionen Tonnen
Mischfutter im Zeitraum von Juli 2016 bis Juni 2017 hergestellt. Der Deutsche Verband
Tiernahrung e. V. (
DVT) kann damit den moderaten Anstieg von 2 Prozent mitteilen. Die Branche hatte seit 2013/2014 stetige Umsatz- und Produktionsrückgänge durchstehen müssen.
DVT-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Baaken weist auf die regional verschiedenen Entwicklungen innerhalb des Bundesgebiets hin: „Die Futtermenge innerhalb Deutschlands ist im gesamten Land gewachsen, zeigt aber prozentual wie mengenmäßig erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen.“
Auffällig ist ein starker, beinahe zweistelliger prozentualer Anstieg der Schweinefuttermenge in Süd- und Ostdeutschland. In den östlichen Bundesländern konnte demnach ein Mengenanstieg von knapp 9,8 Prozent (das entspricht 85.000 Tonnen)
Schweinefutter ermittelt werden. Im Vergleich dazu ist der Anstieg in der Region Nord von 0,7 Prozent eher moderat (+ rund 61.000 Tonnen), welche traditionell die bedeutendste Region für Schweinefutterabsatz ist. Bundesweit konnte für Schweinefutter ein Anstieg von 2,1 Prozent verzeichnet werden (+ knapp 204.000 Tonnen).
Auch im Rinderbereich zeigte sich seit der Stabilisierung der Milchpreise insgesamt eine deutliche Entspannung, die sich ebenfalls mit rund 9 Prozent besonders in der Region Ost bemerkbar gemacht hat. Der Süden und Osten reagierten auf
Preisentwicklungen im Milch- und
Schweinefleisch deutlich sensitiver als die Region Nord. Im Geflügelbereich (Legehennenfutter und Mastgeflügelfutter) konnte im Gegensatz dazu die Region Nord weiter wachsen, wohingegen der Süden und Osten sogar Mengenrückgänge hinnehmen mussten. Eine deutliche Zunahme der Absatzmenge verzeichnete Mastgeflügelfutter in der Region Ost (+ 4,6 Prozent).
Über alle Mischfuttersorten hinweg konnte trotz der prozentual geringen Zunahme von 1,2 Prozent dennoch die Region Nord mit über 200.000 Tonnen den größten Anstieg verzeichnen. Insgesamt wurden dort im vergangenen Wirtschaftsjahr 17,2 Millionen Tonnen Mischfutter hergestellt. Darauf folgt die Region Ost, die mit einem Anstieg von 4,7 Prozent (+147.000 Tonnen) auf ein Gesamtergebnis von 3,3 Millionen Tonnen kam. Die Region Süd konnte mit 3 Prozent Zunahme immerhin knapp 90.000 Tonnen mehr absetzen und erreichte damit eine Gesamtmenge von knapp 3 Millionen Tonnen.
Anzahl der
Mischfutterhersteller gehalten Nach einem stetigen Rückgang der Anzahl an Mischfutterbetrieben in den vergangenen Jahren ist im Wirtschaftsjahr 2015/2016 im Vergleich zum Vorjahr eine gleichbleibende Anzahl von 314 Mischfutterbetriebe zu verzeichnen.
DVT-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Baaken gibt allerdings zu bedenken: „Die erschwerte Genehmigungspraxis für neue Stalleinrichtungen und der Preisdruck bei unseren Kunden sowie die stetig zunehmenden Auflagen in der Mischfutterproduktion stellen für viele mittelständische
Betriebe große Hürden dar. Hier wünschen wir uns mehr Augenmaß von dem Verordnungsgeber, um die heimische tierische
Veredlung nicht zu gefährden.“