«Die Vogelgrippe-Viren entstehen ursprünglich in kommerziellen Geflügelbetrieben, verbreiten sich mutmaßlich durch den Geflügelhandel und können anschließend auch Wildvögel befallen», sagte der Nabu-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Eine umgekehrte Übertragung von Wildvögeln zurück auf Hausgeflügel sei dagegen noch nie zweifelsfrei nachgewiesen worden.
Das baden-württembergische
Agrarministerium hatte kürzlich unter Berufung auf Experten vermutet, dass das Virus bereits latent unter den Wildenten am
Bodensee vorhanden sei. Untersuchungen hätten jedoch nachgewiesen, dass sich in Wildvogelbeständen hochpathogene Viren nicht lange halten können, heißt es dagegen beim Nabu. «Das Virus wird stattdessen immer wieder neu aus der Geflügelhaltung in die Wildvogelpopulation eingetragen.» Der Verein fordert daher, Wildvögel vor Ansteckungen durch die Geflügelwirtschaft zu schützen. So dürften etwa entsprechende Betriebe nicht mehr in Gebieten mit großen Vorkommen von Wasservögeln genehmigt werden.